„Ermordung zweier Polizisten im Landkreis Kusel“ – Versionsunterschied
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Die Streife teilte der [[Polizeieinsatzzentrale|Polizeileitstelle]] mit, dass sie „dubiose Personen“ festgestellt haben, deren Kofferraum voller toter Wildtiere ist. Laut ermittelnder Staatsanwaltschaft wurde im ersten Funkspruch um Unterstützung gebeten und angekündigt, eine Personenkontrolle durchführen zu wollen. Kurze Zeit später folgte ein zweiter Funkspruch: „Komm schnell, die schießen, die schießen, kommt schnell!“<ref name=":3" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2022-01/31/zwei-polizisten-bei-verkehrskontrolle-durch-schuesse-getoetet |titel=Rheinland-Pfalz: Polizisten erschossen – Zwei Verdächtige festgenommen |werk=Die Zeit |hrsg= |datum=2022-01-31 |sprache=de |abruf=2022-01-31}}</ref><ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Philipp Saul |url=https://www.sueddeutsche.de/panorama/rheinland-pfalz-kusel-polizisten-erschossen-1.5518572 |titel=Rheinland-Pfalz: Was wir zu den toten Polizisten wissen und was nicht |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2022-01-31 |sprache=de |abruf=2022-01-31}}</ref> Nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft wurde die 24-jährige Polizistin mit einem Kopfschuss aus einer [[Schrotflinte]] getötet. Ihr 29 Jahre alter Kollege sei mit vier Schüssen, darunter einem Kopfschuss, aus einem Jagdgewehr getroffen worden.<ref name=":3">{{Literatur |Titel=Kusel: Staatsanwaltschaft geht von gemeinschaftlichem Mord an Polizisten aus |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-02-01 |ISSN=2195-1349 | |Abruf=2022-02-01}}</ref> Die tödlichen Schüsse fielen gegen 04:20 Uhr.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.dw.com/en/germany-two-police-officers-shot-dead-during-traffic-stop/a-60606761 |titel=Germany: Two police officers shot dead during traffic stop |werk=Deutsche Welle |datum=2022-01-31 |sprache=en-GB |abruf=2022-01-31}}</ref> Die Polizistin starb, ohne selbst geschossen zu haben. Der 29-jährige Beamte erwiderte das Feuer, schoss sein Magazin leer. Eintreffende Unterstützungskräfte und Rettungskräfte fanden den Polizisten schwer verletzt und nicht mehr ansprechbar vor. Er starb ebenfalls noch am Tatort.<ref name=":3">{{Literatur |Titel=Kusel: Staatsanwaltschaft geht von gemeinschaftlichem Mord an Polizisten aus |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-02-01 |ISSN=2195-1349 | |Abruf=2022-02-01}}</ref><ref name=":2">{{Literatur |Autor=Matthias Bartsch, Roman Lehberger, Hannes Schrader |Titel=Gegen 4.20 Uhr stoppen sie den Wagen – kurz darauf sind sie tot |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-01-31 |ISSN=2195-1349 | |Abruf=2022-01-31}}</ref> |
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Die Tat ereignete sich auf der [[Liste der Kreisstraßen im Landkreis Kusel#K 22|Kreisstraße 22]] zwischen dem Ortsteil [[Mayweilerhof]] von [[Oberalben]] und [[Ulmet]], einer ländlichen Gegend an der Grenze zum [[Saarland]].<ref name=":0" /> Der oder die Täter flüchteten. Am Tatort wurde jedoch der [[Personalausweis (Deutschland)|Personalausweis]] eines Verdächtigen vorgefunden.<ref name=":2" /> |
Version vom 1. Februar 2022, 15:47 Uhr
Die Tötung zweier Polizisten im Landkreis Kusel geschah am 31. Januar 2022. Ein Polizeibeamter und eine Polizeianwärterin wurden bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen.
Tathergang
Am Morgen des 31. Januar 2022 fuhren zwei Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Westpfalz auf Routinestreife, in Uniform und mit schusssicheren Westen in einem Zivilfahrzeug, als ihnen an der Kreisstraße 22 einen Kastenwagen auffiel.[1][2]
Die Streife teilte der Polizeileitstelle mit, dass sie „dubiose Personen“ festgestellt haben, deren Kofferraum voller toter Wildtiere ist. Laut ermittelnder Staatsanwaltschaft wurde im ersten Funkspruch um Unterstützung gebeten und angekündigt, eine Personenkontrolle durchführen zu wollen. Kurze Zeit später folgte ein zweiter Funkspruch: „Komm schnell, die schießen, die schießen, kommt schnell!“[3][4][5] Nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft wurde die 24-jährige Polizistin mit einem Kopfschuss aus einer Schrotflinte getötet. Ihr 29 Jahre alter Kollege sei mit vier Schüssen, darunter einem Kopfschuss, aus einem Jagdgewehr getroffen worden.[3] Die tödlichen Schüsse fielen gegen 04:20 Uhr.[6] Die Polizistin starb, ohne selbst geschossen zu haben. Der 29-jährige Beamte erwiderte das Feuer, schoss sein Magazin leer. Eintreffende Unterstützungskräfte und Rettungskräfte fanden den Polizisten schwer verletzt und nicht mehr ansprechbar vor. Er starb ebenfalls noch am Tatort.[3][7]
Die Tat ereignete sich auf der Kreisstraße 22 zwischen dem Ortsteil Mayweilerhof von Oberalben und Ulmet, einer ländlichen Gegend an der Grenze zum Saarland.[5] Der oder die Täter flüchteten. Am Tatort wurde jedoch der Personalausweis eines Verdächtigen vorgefunden.[7]
Beide Opfer stammten aus dem Saarland. Der Polizist wohnte im Sankt Wendeler Land.[8]
Fahndung und Untersuchungen
Die Polizei Rheinland-Pfalz leitete eine Großfahndung ein und wurde dabei von der Polizei im Saarland unterstützt.[9][10] Sie suchte unter anderem einen bereits polizeibekannten 38-jährigen Tatverdächtigen aus dem saarländischen Spiesen-Elversberg; ab dem frühen Nachmittag auch öffentlich.[11] Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete, war der Mann in der Vergangenheit wegen einer Unfallflucht aufgefallen. Der Verdächtige, der einen Wildhandel und eine Bäckerei betreibt, ist laut Deutschem Jagdverband nicht im Besitz eines gültigen Jagdscheins. Ihm war im Jahr 2020 zum zweiten Mal die waffenrechtliche Erlaubnis wegen Unzuverlässigkeit widerrufen worden; er hätte keine Waffen besitzen dürfen[12][13] In der Wohnung des 38-jährigen fanden Ermittler zudem mehrere Langwaffen.[14]
Am frühen Abend nahm die Polizei sowohl den Gesuchten als auch einen 32-jährigen mutmaßlichen Komplizen in Sulzbach/Saar fest. Beide leisteten keinen Widerstand. Der mutmaßliche Komplize war unter anderem ins Visier der Ermittler geraten, weil er Medieninformationen zufolge nach der Tat die Ehefrau des 38-Jährigen angerufen hatte. Bei Durchsuchungen zweier Objekte in der Sulzbacher Bahnhofstraße wurden nach Angaben der Polizei Schusswaffen sichergestellt. In der Straße wurde auch ein Auto des Verdächtigen vorgefunden, das Schusslöcher aufwies.[7][13]
Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei schützen die verwendeten kugelsicheren Westen nicht vor großkalibrigen Geschossen aus kurzer Entfernung.[12]
Reaktionen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte: „Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren.“[13][15] Ministerpräsidentin Malu Dreyer bekundete ihr Mitgefühl auf Twitter.[16]
Die Kreisverwaltung Kusel bat, auf sogenannte „Montagsspaziergänge“ als Demonstrationen gegen die COVID-19-Schutzmaßnahmen aufgrund der eingebundenen Polizisten in Fahndungsmaßnahmen zu verzichten.[17]
Einzelnachweise
- ↑ Kusel: Zwei Polizisten erschossen – einer der mutmaßlichen Killer vorm Haftrichter. Abgerufen am 1. Februar 2022.
- ↑ Nach Tötung von zwei Polizisten: Zwei Verdächtige gefasst. In: ZDF. 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- ↑ a b c Kusel: Staatsanwaltschaft geht von gemeinschaftlichem Mord an Polizisten aus. In: Der Spiegel. 1. Februar 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. Februar 2022]).
- ↑ Rheinland-Pfalz: Polizisten erschossen – Zwei Verdächtige festgenommen. In: Die Zeit. 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- ↑ a b Philipp Saul: Rheinland-Pfalz: Was wir zu den toten Polizisten wissen und was nicht. In: Süddeutsche Zeitung. 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- ↑ Germany: Two police officers shot dead during traffic stop. In: Deutsche Welle. 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022 (britisches Englisch).
- ↑ a b c Matthias Bartsch, Roman Lehberger, Hannes Schrader: Gegen 4.20 Uhr stoppen sie den Wagen – kurz darauf sind sie tot. In: Der Spiegel. 31. Januar 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 31. Januar 2022]).
- ↑ Georg Altherr, Maximilian Hempel: Nach Polizistenmord in Kusel: So verlief die dramatische Fahndung. In: Die Rheinpfalz. 31. Januar 2022, abgerufen am 1. Februar 2022.
- ↑ Zwei Polizisten bei Verkehrskontrolle erschossen – Täter auf der Flucht. In: Der Spiegel. 31. Januar 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. Februar 2022]).
- ↑ Getötete Polizisten: Öffentliche Fahndung nach Verdächtigem. In: tagesschau.de. 31. Januar 2022, archiviert vom am 31. Januar 2022; abgerufen am 1. Februar 2022.
- ↑ Kusel: Tod zweier Polizisten. In: Der Spiegel. Abgerufen am 31. Januar 2022.
- ↑ a b Zwei Polizisten bei Kusel getötet – Verdächtige gefasst. In: Allgemeine Zeitung. 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- ↑ a b c Kusel: Tödliche Schüsse auf Beamte – Polizei nimmt zwei Tatverdächtige fest. In: Der Spiegel. 31. Januar 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 31. Januar 2022]).
- ↑ Polizei findet Waffenarsenal bei Tatverdächtigem Andreas S. In: Der Spiegel. 1. Februar 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. Februar 2022]).
- ↑ Innenministerin Faeser zu Schüssen auf Polizisten: Tat erinnert an „Hinrichtung“. In: RND. 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ Malu #Dreyer: Die Tat ist entsetzlich. Es bestürzt uns sehr, dass zwei junge Menschen im Dienst ihr Leben verloren haben. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen & Kolleg/innen. Bei Kontrolle bei #Kusel wurden zwei Polizeibeamte durch Schüsse getötet. Hintergründe noch unklar. In: Twitter. Landesregierung Rheinland-Pfalz, 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- ↑ Kreis appelliert an „Montagsspaziergänger“. Landkreis Kusel, 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
Koordinaten: 49° 34′ 43,3″ N, 7° 25′ 44,4″ O