Blätter für die Kunst“ – Bearbeiten

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'''Blätter für die Kunst''' war eine [[Literaturzeitschrift]], die 1892 von [[Stefan George]] gegründet und von [[Carl August Klein]] herausgegeben wurde. Zunächst verfolgte sie die ästhetische Programmatik einer „kunst für die kunst“ ([[l’art pour l’art]]), die sie einem bewusst begrenzten Leserkreis vermitteln wollte.
'''Blätter für die Kunst''' war eine [[Literaturzeitschrift]], die 1892 von [[Stefan George]] gegründet und von [[Carl August Klein]] herausgegeben wurde. Zunächst verfolgte sie die ästhetische Programmatik einer „kunst für die kunst“ ([[l’art pour l’art]]), die sie einem bewusst begrenzten Leserkreis vermitteln wollte.


Die Blätter erschienen bis 1919 im Privatdruck (d. h. im sogenannten Verlag der Blätter für die Kunst, gedruckt bei [[Otto von Holten]]) in unregelmäßigen Abständen mit insgesamt zwölf Folgen von jeweils fünf Heften mit 32 Seiten, einige davon als Doppelausgabe. Die Auflage stieg von anfangs 100 auf 2000 Exemplare. Die ersten Ausgaben lagen nur in drei ausgewählten Buchhandlungen in Berlin, Wien und Paris aus. Bis zu ihrem Ende war die Zeitschrift das zentrale Publikationsorgan Stefan Georges und seiner Freunde.
Die Blätter erschienen bis 1919 im Privatdruck in unregelmäßigen Abständen mit insgesamt zwölf Folgen von jeweils fünf Heften mit 32 Seiten, einige davon als Doppelausgabe. Die Auflage stieg von anfangs 100 auf 2000 Exemplare. Die ersten Ausgaben lagen nur in drei ausgewählten Buchhandlungen in Berlin, Wien und Paris aus. Bis zu ihrem Ende war die Zeitschrift das zentrale Publikationsorgan Stefan Georges und seiner Freunde.


Schon seit der ersten Ausgabe 1892 wurde auf dem Titelblatt die Exklusivität hervorgehoben durch den Satz „Diese zeitschrift im verlag des herausgebers hat einen geschlossenen von den mitgliedern geladenen leserkreis.“ George gelang es schon kurz nach der Gründung, einige – meist noch unbekannte – zeitgenössische Dichter für die Zeitschrift zu gewinnen. Das größte literarische Gewicht hatten neben den Beiträgen Georges diejenigen [[Hugo von Hofmannsthal]]s, der jedoch in einem schwierigen Verhältnis zu George stand. Weitere Mitarbeiter der Anfangszeit waren Dichter wie [[Richard Perls]], deren Werke kaum größere Verbreitung fanden und heute vergessen sind. George lernte auch ausländische Dichter wie den Belgier [[Paul Gérardy]], den Niederländer [[Albert Verwey]] und den Polen [[Wacław Rolicz-Lieder]] kennen, die in der Folge ebenfalls in den ''Blättern'' veröffentlichten. Literarisch orientierte sich die Zeitschrift in den 1890er Jahren zumeist am französischen [[Symbolismus (Literatur)|Symbolismus]] und an dessen Verständnis der Kunst als autonomem Raum (l’art pour l’art). Mit [[Melchior Lechter]], der die Veröffentlichungen der Blätter buchkünstlerisch gestaltete, und vor allem [[Karl Wolfskehl]] bekam die Zeitschrift schließlich weitere bedeutende Stützen, zumal Hofmannsthal sich zunehmend zurückzog. Publizisten und Intellektuelle wie [[Oscar A. H. Schmitz]] oder [[Ludwig Klages]] veröffentlichten in den ''Blättern''. Durch Klages und Wolfskehl wurde die Zeitschrift um 1900 auch zu einem literarischen Sprachrohr des Münchner [[Kosmiker]]-Kreises.
Schon seit der ersten Ausgabe 1892 wurde auf dem Titelblatt die Exklusivität hervorgehoben durch den Satz „Diese zeitschrift im verlag des herausgebers hat einen geschlossenen von den mitgliedern geladenen leserkreis.“ George gelang es schon kurz nach der Gründung, einige – meist noch unbekannte – zeitgenössische Dichter für die Zeitschrift zu gewinnen. Das größte literarische Gewicht hatten neben den Beiträgen Georges diejenigen [[Hugo von Hofmannsthal]]s, der jedoch in einem schwierigen Verhältnis zu George stand. Weitere Mitarbeiter der Anfangszeit waren Dichter wie [[Richard Perls]], deren Werke kaum größere Verbreitung fanden und heute vergessen sind. George lernte auch ausländische Dichter wie den Belgier [[Paul Gérardy]], den Niederländer [[Albert Verwey]] und den Polen [[Wacław Rolicz-Lieder]] kennen, die in der Folge ebenfalls in den ''Blättern'' veröffentlichten. Literarisch orientierte sich die Zeitschrift in den 1890er Jahren zumeist am französischen [[Symbolismus (Literatur)|Symbolismus]] und an dessen Verständnis der Kunst als autonomem Raum (l’art pour l’art). Mit [[Melchior Lechter]], der die Veröffentlichungen der Blätter buchkünstlerisch gestaltete, und vor allem [[Karl Wolfskehl]] bekam die Zeitschrift schließlich weitere bedeutende Stützen, zumal Hofmannsthal sich zunehmend zurückzog. Publizisten und Intellektuelle wie [[Oscar A. H. Schmitz]] oder [[Ludwig Klages]] veröffentlichten in den ''Blättern''. Durch Klages und Wolfskehl wurde die Zeitschrift um 1900 auch zu einem literarischen Sprachrohr des Münchner [[Kosmiker]]-Kreises.
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== Literatur ==
== Literatur ==

* Karlhans Kluncker: ''Blätter für die Kunst. Zeitschrift der Dichterschule Stefan Georges.'' Dissertation. Technische Hochschule Aachen 1973. Klostermann, Frankfurt am Main 1974. (Studien zur Philosophie und Literatur des neunzehnten Jahrhunderts, Band 24.)
* Karlhans Kluncker: ''Blätter für die Kunst. Zeitschrift der Dichterschule Stefan Georges.'' Dissertation. Technische Hochschule Aachen 1973. Klostermann, Frankfurt am Main 1974. (Studien zur Philosophie und Literatur des neunzehnten Jahrhunderts, Band 24.)
* Steffen Martus: Geschichte der Blätter für die Kunst. In: Achim Aurnhammer u. a. (Hrsg.): Stefan George und sein Kreis. Ein Handbuch. Band 1. Berlin / Boston 2012, S. 301–364.
* Steffen Martus: Geschichte der Blätter für die Kunst. In: Achim Aurnhammer u. a. (Hrsg.): Stefan George und sein Kreis. Ein Handbuch. Band 1. Berlin / Boston 2012, S. 301–364.
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== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==

<references />
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