„Aşgabat“ – Versionsunterschied
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'''Aşgabat''' [{{IPA|aʃʁaˈbat}}], {{deS|'''Aschgabat'''}} ({{tkS}} von {{faS|عشقآباد|d=ʿAšq-Ābād|b=Liebliche Stadt}}), früher auch ''Aschchabad'' von {{RuS|Ашхабад}}, ist die [[Hauptstadt]] [[Turkmenistan]]s und mit etwa 860.000 Einwohnern (Stand 2013) <ref>Webseite Auswärtiges Amt, abgerufen am 13. Oktober 2013</ref> auch die größte Stadt des Landes. Administrativ bildet sie einen eigenen Distrikt, den ''Aşgabat şäheri''. Aşgabat liegt in einer Oase in der Wüste [[Karakum]] am Fuße des Gebirges [[Kopet-Dag]] nahe der Grenze zum [[Iran]]. |
'''Aşgabat''' [{{IPA|aʃʁaˈbat}}], {{deS|'''Aschgabat'''}} ({{tkS}} von {{faS|عشقآباد|d=ʿAšq-Ābād|b=Liebliche Stadt}}), früher auch ''Aschchabad'' von {{RuS|Ашхабад}}, ist die [[Hauptstadt]] [[Turkmenistan]]s und mit etwa 860.000 Einwohnern (Stand 2013) <ref>Webseite Auswärtiges Amt, abgerufen am 13. Oktober 2013</ref> auch die größte Stadt des Landes. Administrativ bildet sie einen eigenen Distrikt, den ''Aşgabat şäheri''. Aşgabat liegt in einer Oase in der Wüste [[Karakum]] am Fuße des Gebirges [[Kopet-Dag]] nahe der Grenze zum [[Iran]]. |
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Mit der Unabhängigkeit Turkmenistans von der Sowjetunion am 27. Oktober 1991 wurde Aşgabat die Hauptstadt des souveränen Staates. Seitdem erfuhr Aşgabat eine umfangreiche Neugestaltung; die Einwohnerzahl stieg außerdem auf knapp eine Million an. |
Mit der Unabhängigkeit Turkmenistans von der Sowjetunion am 27. Oktober 1991 wurde Aşgabat die Hauptstadt des souveränen Staates. Seitdem erfuhr Aşgabat eine umfangreiche Neugestaltung; die Einwohnerzahl stieg außerdem auf knapp eine Million an. |
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Die Stadt liegt an der Transkaspischen Eisenbahn, die von [[Türkmenbaşy]] am [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]] nach [[Samarkand]] in [[Usbekistan]] führt. Als Straßenverbindungen führen die Fernstraße M 37 in westlicher Richtung nach Türkmenbaşy bzw. in östlicher über [[Mary (Turkmenistan)|Mary]] nach [[Türkmenabat]] am [[Amudarja]]. In nördliche Richtung führt eine Fernstraße durch die Wüste nach [[Nukus]] in [[Karakalpakistan]]. |
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Der nächste Grenzübergang mit dem Iran befindet sich 35 Kilometer südlich von Aşgabat auf dem über 1700 Meter hohen Straßenpass bei [[Bajgiran]]. |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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Version vom 9. Februar 2018, 11:33 Uhr
Aşgabat | ||
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Ашхабад | ||
Staat: | Turkmenistan | |
Provinz: | Aşgabat şäheri | |
Gegründet: | 1881 | |
Koordinaten: | 37° 57′ N, 58° 23′ O | |
Höhe: | 220 m. ü. M. | |
Fläche: | 470 km² | |
Einwohner: | 860.000 (2013) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.830 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | +993 12 | |
Kfz-Kennzeichen: | AG | |
Bürgermeister: | Şamuhammet Durdylyýew | |
Webpräsenz: | ||
Aşgabat [deutsch Aschgabat (turkmenisch von persisch عشقآباد, DMG ʿAšq-Ābād, ‚Liebliche Stadt‘), früher auch Aschchabad von russisch Ашхабад, ist die Hauptstadt Turkmenistans und mit etwa 860.000 Einwohnern (Stand 2013) [1] auch die größte Stadt des Landes. Administrativ bildet sie einen eigenen Distrikt, den Aşgabat şäheri. Aşgabat liegt in einer Oase in der Wüste Karakum am Fuße des Gebirges Kopet-Dag nahe der Grenze zum Iran.
],Die Stadt ist ein bedeutender Industriestandort (Maschinenbau, Elektrotechnik, Textil-, Lebensmittelindustrie). In Aşgabat befinden sich außerdem ein Kulturzentrum mit Universität, Hochschulen, Theater, Museen und ein Zoo. Aşgabat liegt am Karakumkanal und besitzt einen internationalen Flughafen.
Geographie
Klima
Aşgabat hat ein Kontinentalklima mit heißen, trockenen Sommern und kalten, feuchten Wintern.
Aşgabat | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aşgabat
Quelle: WMO 1961–1990; wetterkontor.de
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Bevölkerung
Die Bevölkerung der Stadt besteht mehrheitlich aus sunnitischen Moslems. Daneben gibt es auch eine christliche und eine früher sehr wichtige Bahai-Minderheit.
Geschichte
Die Stadt Aşgabat entwickelte sich um einen russischen Militärstützpunkt, der 1881 am Kreuzungspunkt mehrerer Karawanenstraßen errichtet worden war. Nach dem Anschluss an die Transkaspische Eisenbahn, die ab 1885 Mittelasien mit dem Kaspischen Meer verband, breitete sich die Stadt kontinuierlich aus. Von 1919 bis 1927 trug sie den Namen Poltorazk.
1925 wurde Aşgabat Hauptstadt der Turkmenischen SSR innerhalb der Sowjetunion. Bei einem schweren Erdbeben am 6. Oktober 1948 wurde die Stadt fast vollständig zerstört; über 100.000 Menschen kamen ums Leben. In der Folgezeit wurde Aşgabat wieder aufgebaut. 1962 erfolgte die Anbindung der Stadt an den Karakumkanal. Dieser Kanal, einer der längsten der Welt, wird aus dem etwa 600 Kilometer östlich verlaufenden Fluss Amudarja gespeist.
Schon im Jahre 1902 erfolgte in Aşgabat die Grundsteinlegung für das weltweit erste Haus der Andacht der Bahai. 1908 fertiggestellt, wurde es bereits 1938 zwangsweise in eine Kunstgalerie umgewandelt und im Jahre 1963 abgerissen. 1950 wurde die heutige turkmenische Staatsuniversität in der Stadt gegründet.
Mit der Unabhängigkeit Turkmenistans von der Sowjetunion am 27. Oktober 1991 wurde Aşgabat die Hauptstadt des souveränen Staates. Seitdem erfuhr Aşgabat eine umfangreiche Neugestaltung; die Einwohnerzahl stieg außerdem auf knapp eine Million an.
Verkehr
Die Stadt liegt an der Transkaspischen Eisenbahn, die von Türkmenbaşy am Kaspischen Meer nach Samarkand in Usbekistan führt. Als Straßenverbindungen führen die Fernstraße M 37 in westlicher Richtung nach Türkmenbaşy bzw. in östlicher über Mary nach Türkmenabat am Amudarja. In nördliche Richtung führt eine Fernstraße durch die Wüste nach Nukus in Karakalpakistan.
Der nächste Grenzübergang mit dem Iran befindet sich 35 Kilometer südlich von Aşgabat auf dem über 1700 Meter hohen Straßenpass bei Bajgiran.
Sehenswürdigkeiten
Der überwiegende Teil älterer Bausubstanz wurde durch das Erdbeben von 1948 zerstört. Deshalb fehlen die für andere zentralasiatische Städte typischen orientalischen Altstadtviertel. Das Zentrum von Aşgabat wird von Bauten aus Stahlbeton und Glas geprägt, die weitestgehend erdbebensicher sind.
In den Jahren seit der Unabhängigkeit hat sich östlich des ehemals sowjetischen Stadtzentrums ein rasch wachsendes neues Zentrum gebildet. Es ist geprägt von monumentalen Großbauten, breiten Prachtstraßen und ausgedehnten Grünflächen und Parks. Entlang des rund sechs Kilometer langen Bitaraplykstraße reihen sich vom westlichen Zentrum bis zum Neutralitätsturm im Südwesten Hochhausbauten für Regierung, Hotels, Büros und Luxuswohnen. Auffällig ist die große Zahl reich modellierter Brunnen.
Sehenswert sind das Museum für Bildende Kunst, das Museum für Landeskunde und das Historische Museum. Aus der Sowjetperiode stammt eine Lenin-Statue, die auf einem Sockel aus Teppichmustern steht. Der Botanische Garten ist die bedeutendste der vielen Grünanlagen, mit einer Sammlung einheimischer und exotischer Gewächse. Weitere bedeutende Parks sind die Anlage um den Unabhängigkeitsturm und der Park zum Andenken an zehn Jahre Unabhängigkeit (10 Yil Garaşsyzlyk). Die Ertuğrul-Gazi-Moschee wurde 1998 errichtet. Das Olympiastadion aus dem Jahr 2003 fasst 30.000 Zuschauer.
Aşgabat ist ein Zentrum des turkmenischen Kunsthandwerks, besonders für handgewebte Teppiche. Zu sehen sind diese insbesondere im Teppichmuseum.
Teile des Stadtbildes sind vom Personenkult des ehemaligen Staatschefs Saparmyrat Nyýazow geprägt. Der 95 Meter hohe Neutralitäts-Turm, der 2010 vom Zentrum der Stadt an den südwestlichen Stadtrand verlegt worden ist, ist von einer vergoldeten Statue des Diktators gekrönt. Diese dreht sich täglich einmal um sich selbst. Im Jahr 2011 wurde der 211 Meter hohe Fernsehturm Türkmenistan teleradio merkezi eröffnet.
Söhne und Töchter der Stadt
- Grigori Agabekow (* 1896; † um 1937), sowjetischer GPU-Agent in der Türkei
- Gurbannazar Aşyrow (* 1974), turkmenischer Politiker und Vizepremier
- Aksoltan Ataýewa (* 1944), turkmenische Politikerin und Diplomatin
- Inha Babakowa (* 1967), ukrainische Hochspringerin
- Sergei Balassanjan (1902–1982), sowjetischer Komponist
- Wladimir Baýramow (* 1980), turkmenischer Fußballspieler
- Batyr Berdiýew (* 1960), turkmenischer Politiker
- Gurban Berdiýew (* 1952), turkmenisch-russischer Fußballtrainer
- Danil Burkenja (* 1978), russischer Dreispringer
- Rolan Gussew (* 1977), russischer Fußballspieler
- Elnur Hüseynov (* 1987), aserbaidschanischer Sänger
- Boris Kramarenko (* 1955), sowjetischer Ringer
- Awdy Kulyýew (* 1936), turkmenischer Politiker
- Gennadi Lebedew (* 1940), sowjetischer Radrennfahrer
- Raşit Meredow (* 1960), turkmenischer Politiker
- Walentina Meredowa (* 1984), turkmenische Sprinterin und Weitspringerin
- Ruslan Mingazow (* 1991), turkmenischer Fußballspieler
- Saparmyrat Nyýazow (1940–2006), Staats- und Regierungschef Turkmenistans
- Berdi Şamyradow (* 1982), turkmenischer Fußballspieler
- Galina Schatalowa (1916–2011), russische Neurochirurgin und Ernährungswissenschaftlerin
- Dmitri Schepilow (1905–1995), sowjetischer Politiker und Außenminister
- Alexander Watlin (* 1962), russischer Historiker und Universitätsprofessor
Partnerstädte
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Webseite Auswärtiges Amt, abgerufen am 13. Oktober 2013