- Louis Stromeyer
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Georg Friedrich Louis Stromeyer (* 6. März 1804 in Hannover; † 15. Juni 1876 ebenda) war ein deutscher Chirurg und Generalarzt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Louis Stromeyer, Sohn des Chirurgen Christian Friedrich Stromeyer (1761–1824) besuchte nach dem Abitur von 1821 bis 1823 die Königliche Chirurgenschule in Hannover. Anschließend studierte er bis 1825 an der Universität Göttingen bei Konrad Johann Martin Langenbeck und war Mitglied des Corps Hannovera Göttingen.[1] Sein Medizinstudium beendete Stromeyer 1826 in Berlin mit der Dissertation De hydroceles cura per injectionem und Promotion zum Dr. med.
Danach folgten Auslandsaufenthalte in England, Frankreich und der Schweiz. Nach Hannover zurückgekehrt, wurde er zunächst Dozent an der Chirurgischen Schule und gründete eine orthopädische Anstalt. 1832 wurde er Königlich Hannoverscher Hofchirurg und erhielt 1838 einen Ruf als Professor der Chirurgie an die Universität Erlangen. Professuren in München, Freiburg, London schlossen sich an. 1848 wurde Stromeyer als Nachfolger von Bernhard von Langenbeck nach Kiel berufen.
1847 wurde er Medizinalrat und 1848 Hofrat und Medizinalreferent des Hofgerichts. In der Folge wurde er 1851 Generalstabsarzt der Schleswig-Holsteinischen Armee und 1854 Chef des Hannoverschen Heeressanitätswesens. Er nahm 1866 im Deutschen Krieg an der siegreichen, aber dennoch vernichtenden Schlacht bei Langensalza teil.
Nach der Niederlage Hannovers wurde er zur Reorganisation des Kriegssanitätswesens nach Preußen berufen und nahm 1870 als „consultierender Generalarzt“ der III. Division des XI. Armeecorps an der Schlacht von Sedan teil.
Werke (Auswahl)
- Handbuch der Chirurgie, 2 Bände, Freiburg 1844 und 1864
- Maximen der Kriegsheilkunst, Hannover 1861
- Erinnerungen eines deutschen Arztes, 2 Bände, Hannover 1875; Reprint der 2. Ausg. 1875, Springer, Berlin, Heidelberg, New York 1977, ISBN 3-540-07659-X
Ehrungen
- Preisträger der Pariser Akademie
- Ehrenmitglied der englischen Gesellschaft für Chirurgie
- nach ihm ist der Stromeyer-Haken benannt
- In Hannover steht sein Denkmal aus der Hand des Bildhauers Oskar Rassau an der Georgstraße nahe dem Opernhaus. In Göttingen erinnert eine Göttinger Gedenktafel an ihn.
Literatur
- Ernst Gurlt: Louis Stromeyer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 619–623.
- Wilhelm Rothert, Allgemeine Hannoversche Biographien, Band 1, 369
- Herbert Kater: Generalstabsarzt Prof. Dr. med. Georg Louis Stromeyer… in: Einst und Jetzt, Band 23 (1978), S. 201-206
- Hannoversches biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Hannover: Schlüter 2002, S. 353
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera (1809–1899), Göttingen 2002, S. 100, Nr. 276
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