- Laverda
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Laverda war ein Motorradhersteller.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Francesco Laverda, der Enkel des Landmaschinenhersteller Pietro Laverda, gründete 1947 in Breganze den Fahrzeughersteller Laverda und startete die Produktion von Fahrzeugen ab ca. 1950 mit dem Motorrad Laverda 75. 1955 kam die Laverda 100 hinzu.
Massimo Laverda († 26. Oktober 2005), Sohn des Gründers, brachte 1968 die Laverda 650 heraus. Der Hersteller baute zudem spezielle Twins, unter anderem die 1970 erschienene Laverda 750 SF, deren Besonderheit der unten offene Rahmen und der mittragende Motor war. Später brachte man auch eine 1000er Dreizylindermaschine, deren erste Prototypen durch einfaches Ergänzen eines weiteren Zylinders an den Zweizylindermotor entstanden. Das Motorlayout mit nur einer obenliegenden Nockenwelle (OHC) wurde übernommen. In Serie ging der Dreizylindermotor (mit 180° Hubzapfenversatz) in einer modernisierten Form mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) und Tassenstößeln. Die erste Serie hatte Speichenräder und 2 Trommelbremsen, die zweite Serie bekam vorne eine Doppelscheibenbremse und die Dritte Serie (1000 3CL) hatte Alugussräder und drei Scheibenbremsen. Die Laverda 1000 RGS (mit 120° Hubzapfenversatz) erschien 1981.
Laverda stellte auch kleinere Modelle zwischen 75 cm³ und 500 cm³ her.
Eine eklatante Absatz- und Finanzkrise folgte. Sie war insbesondere auf eine nicht marktgerechte Produktdiversifikation zurückzuführen. Nach Pleite und Produktionsstopp Ende der 1980er Jahre kam die Marke Mitte der neunziger Jahre mit einem neu entwickelten Zweizylinder-Motor zurück, der zunächst luft-, dann wassergekühlt war.
Seit 2002 gehört die Marke Laverda, ebenso wie auch Moto Guzzi, zum Aprilia-Konzern, der dem Italiener Ivano Beggio gehörte und 2004 von Piaggio übernommen wurde.
Laverda entwickelte ein Modell auf Basis der Aprilia Mille 1000 V2, mit speziellem Rahmen und Anbauteilen. Ein Prototyp wurde realisiert. Auf der Motor Show in Bologna wurde 2002 die Laverda 1000SFC genannte Entwicklung präsentiert. Das Projekt wurde dann aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Da innerhalb der Piaggio-Gruppe die finanziellen Mittel zur Sanierung der Marken Moto Guzzi und Aprilia gebunden sind, erscheint eine Wiederbelebung der Marke Laverda zur Zeit nicht realistisch.
Rennsport
Laverda errang auch einige Rennsiege (Strecke (Land) - Platzierung - Fahrer):
1971 (alles auf 750 SFC):
- Zeltweg (A) - Platz 1 - Brettoni
- Zeltweg (A) - Platz 2 - Cretti
- Oss (NL) - Platz 1 - Angiolini/Hutten
- Barcelona (E) - Platz 1 - Brettoni/Angiolini
- Vallelunga (I) - Platz 1 - Bertorello/Loigo
- Bol d'Or (F) - Platz 2 - Brettoni/Cretti
- Modena (I) - Platz 1 - Angiolini
- Modena (I) - Platz 2 - Brettoni
1972 (alles auf 750 SFC):
- Monza (I) - Platz 1 - Gallina/Pescucci
- Vallelunga (I) - Platz 1 - Gallina/Pescucci
- Barcelona (E) - Platz 2 - Gallina/Schreyer
- Zolder (B) - Platz 3 - Cash/Wittich
- Modena (I) - Platz 1 - Gallina/Pescucci
- Modena (I) - Platz 2 - Bertorello/Loigi
- Modena (I) - Platz 4 - Cereghini/Falletta
1973 (alles auf 750 SFC):
- Imola/1 (I) - Platz 3 - Brettoni/Loigo
- Imola/2 (I) - Platz 2 - Gallina/Nicola
- Zandvoort (NL) - Platz 1 - Van der Wal/Strijbos
1974 (alles auf 1000 3C):
- Barcelona (E) - Platz 6 - Lucchinelli/Fougeray
- Mugello (I) - Platz 3 - Brettoni/Cereghini
- Spa (B) - Platz 2 - Gallina/Cereghini
- Spa (B) - Platz 3 - Lucchinelli/Fougeray
Laverda Fashion
Ein unter dem Namen Laverda gegründetes Bekleidungslabel gewinnt in der Modeszene zunehmend an Bedeutung. Es handelt sich hierbei nicht in erster Linie um klassische Motorrad-Funktionsbekleidung, sondern um modische Freizeitkleidung.
Weblinks
Commons: Laverda Motorräder – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ehemaliger Motorradhersteller
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