- Jaspar Hanebuth
-
Jaspar Hanebuth (* 1607 in Groß-Buchholz bei Hannover; † 4. Februar 1653 in Hannover (hingerichtet)) war ein Räuber.
Hanebuth war zunächst Soldat im Dreißigjährigen Krieg. Später wurde er Räuber vorwiegend in der Eilenriede, einem Waldgebiet nahe dem heutigen Zoo von Hannover. Seine Überfälle verübte er teilweise zusammen mit anderen, darunter Caspar Reusche und Hänschen von Rode, einem Abkömmling einer alten hannoverschen Patrizierfamilie. Seine Opfer schoss er oft aus der Ferne nieder, ohne zu wissen, ob Geld bei ihnen zu finden sei.
Hanebuth wird als roher Mensch geschildert, dessen Wutanfälle gefürchtet waren. Er gilt als Beispiel für die alltägliche Gewalt und Verrohung der Sitten nach Ende des Dreißigjährigen Krieges. Zu seinen Opfern gehörte auch seine „Räuberbraut“.
Am 4. Februar 1653 wurde Räuber Hanebuth an der Richtstätte vor dem Steintor durch Rädern hingerichtet. Ihm wurden 19 Morde und 10 Diebstähle zur Last gelegt.
Hanebuth ist bis heute im Bewusstsein der Hannoveraner präsent. Nach ihm ist eine Straße am Waldrand der Eilenriede als Hanebuthwinkel benannt. Etliche Legenden, die sich um den Räuber ranken, lassen sich anhand historischer Quellen nicht bestätigen: so die Legende, er habe eine Schnur über die Waldchausee gespannt, die mit einem Glöckchen verbunden war, um so angeläutet zu werden, wenn Kaufleute vorbeikamen. Ebenso wenig hatte er sein Zuhause in einer Räuberhöhle in der Eilenriede. Gleichermaßen ist nicht erwiesen, dass er die Armen aus dem nahe gelegenen Dorf Groß-Buchholz mit seiner Beute unterstützt hat.
Literatur
- Joachim Lehrmann: Räuberbanden zwischen Harz und Weser – Hannover, Braunschweig, Hildesheim – Ein historischer Rückblick. Lehrte 2004, Seite 64–76, ISBN 3-9803642-4-0.
Weblinks
Personendaten NAME Hanebuth, Jaspar KURZBESCHREIBUNG Räuber GEBURTSDATUM 1607 GEBURTSORT Groß-Buchholz bei Hannover STERBEDATUM 4. Februar 1653 STERBEORT Hannover
Wikimedia Foundation.