- Hanauer Kleinbahn
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Hanauer Kleinbahn Streckenlänge: 14,9 / 10,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: Adhäsion 15 ‰
Zahnstange ‰Hanau–Hüttengesäß/Langenselbold Legende0,0 Hanau Nord (Kleinbahnhof) Bahnstrecke Friedberg-Hanau Neuhof[1] 4,9 Weiche Rückingen Halt nur für Züge von und nach Hüttengesäß 6,0 Rückingen Anschlussgleis Mühlenwerke Schönmeyer 10,2 Langenselbold Kleinbahnhof schmalspuriger Anschluss Leimfabrik Steinhäuser und Petri 6,4 Langendiebach Anschluss Zigarrenkistenfabrik Brüning und Sohn AG 8,9 Ravolzhausen Anschluss Dachziegelwerk Heinrich Böhmer GmbH 12,0 Bruderdiebacher Hof 14,9 Hüttengesäß Die Hanauer Kleinbahn verband zwischen 1896 und 1931 die Stadt Hanau mit Umlandgemeinden und den beiden Endpunkten Hüttengesäß und Langenselbold.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die Hanauer Kleinbahn verdankt ihre Entstehung einer Initiative, den ländlich geprägten Bereich der südlichen Wetterau östlich und nordöstlich von Hanau zu erschließen.
Die Genehmigung für den Bau wurde nach dem Preußischen Kleinbahn-Gesetz am 9. März 1896 an Hermann Christner, Hanau, erteilt. Die Inbetriebnahme erfolgte bereits am 1. Oktober 1896. Der Bahnbetrieb – Personen- und Güterverkehr – wurde von der am 18. Juni 1897 gegründete Hanauer Kleinbahn AG mit Sitz in Berlin erbracht, an der sich auch Stadt und Landkreis Hanau beteiligten.
Anfänglich verkehrten auf jedem Streckenast täglich sechs Züge. Bereits kurz nach Inbetriebnahme häuften sich die Beschwerden über die Qualität des angebotenen Services. Diese Mängel wurden wohl auch dadurch verursacht, dass vor allem gebrauchtes Rollmaterial zum Einsatz kam.
An den wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach dem Ersten Weltkrieg scheiterte die Kleinbahn. Der Betrieb wurde ab 1921 wiederholt teilweise und vorübergehend, endgültig dann am 31. März 1931 eingestellt, die Hanauer Kleinbahn AG 1933 der Zwangsliquidation unterworfen.
Strecken
Die Hanauer Kleinbahn betrieb zwei Streckenäste in Normalspur, die sich bei km 4,9 („Weiche Rückingen“) trennten. Der Hanauer Endbahnhof lag südlich des Bahnhofs Hanau Nord, östlich der Gleise der Staatsbahnstrecke. Es bestand ein Verbindungsgleis. Ausgehend von hier, querte sie zunächst das Areal der Schlacht bei Hanau, heute der Hanauer Stadtteil Tümpelgarten, und den Lamboywald, um dann der bestehenden Landstraße ins Kinzigtal, der Leipziger Straße, zu folgen.
Die Stadt Langenselbold besaß einen Staatsbahnhof; dort war seit 1904 auch der Endpunkt der Freigerichter Kleinbahn. Die Station war aber 2,5 km vom Stadtkern und 2 km vom Bahnhof der Hanauer Kleinbahn entfernt, jenseits der Kinzig, und bei Hochwasser nicht erreichbar. Die Bahnhofstraße erinnert heute noch an die Lage des Bahnhofs.
Literatur
- H. Traxel: Die Hanauer Kleinbahn. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 9.3 (1989), S. 235–256.
- Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Theiss Verlag Stuttgart, 2005, Bd. 2: Heinz Schomann: Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. Strecke: 067, S. 775f. [Achtung: Karte enthält Fehler!]
- Eisenbahnatlas Deutschland. Ausgabe 2005/2006, Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005, ISBN 3-89494-134-0
- Reichsbahndirektion Frankfurt (Main): Führer über die Linien des Bezirks der Reichsbahndirektion Frankfurt (Main). Frankfurt 1926, S. 137f.
- Gerd Wolff und Andreas Christopher: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 8: Hessen. EK-Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-667-6, S. 106 ff..
Einzelnachweise
- ↑ Reichsbahndirektion, S. 138: Hier nicht verzeichnet.
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