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Fondi

Fondi
Fondi
Wappen
Fondi (Italien)
Fondi
Staat: Italien
Region: Latium
Provinz: Latina (LT)
Koordinaten: 41° 21′ N, 13° 26′ O41.35805555555613.4291666666678Koordinaten: 41° 21′ 29″ N, 13° 25′ 45″ O
Höhe: m s.l.m.
Fläche: 142 km²
Einwohner: 37.770 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 266 Einw./km²
Postleitzahl: 04022
Vorwahl: 0771
ISTAT-Nummer: 059007
Demonym: Fondani
Schutzpatron: Sant'Onorato
Website: Fondi

Fondi ist eine Stadt in der Provinz Latina in der italienischen Region Latium mit 37.770 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010). Sie liegt 117 km südöstlich von Rom, 104 km nordwestlich von Neapel und 57 km östlich von Latina. Der antike Name der Stadt war Fundi.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Fondi-Tal von Terracina aus gesehen

Die Stadt Fondi liegt in einem Tal zu Füßen der Aurunci-Berge und der Ausoni-Berge, die das Tal zu drei Seiten schließen. Offen ist das Tal zur vierten Seite in Richtung des Tyrrhenischen Meers.

Die zwei Berge Monte delle Fate (1090 m) und Monte Calvilli (1102 m), speisen die zahlreichen Quellen des Tals, sodass Wassermangel in Fondi ein Fremdwort ist, was auch von der Präsenz von drei Seen untermauert wird. Dieser Wasserüberschuss machte vor allem vom 17. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Trockenlegung von Sümpfen, die das Fondi-Tal unfruchtbar machten nötig. Hierdurch gibt es heute im Fondi-Tal viel Ackerland.

Der Lago di Fondi (Fondi-See) mit einer Oberfläche von ca 3,8 km² ist ein gutes Beispiel für einen Küstensee. Dank der zwei Verbindungen zum Meer, dem Canale di Sant’Anastasia und dem Canneto, erzeugen Ebbe und Flut des Meers im Lago di Fondi abwechselnd Süß- und Salzwasser. Die anderen zwei Küstenseen im Fondi-Tal sind der Lago Lungo und der Lago di S. Puoto.

Die Küste, die sich ca 13 km zwischen Terracina und Sperlonga an Fondi entlangzieht ist berühmt für ihren feinen Sand. Zum größten Teil ist der Strand von Dünen begrenzt, die größtenteils noch erhalten sind, doch immer mehr mit Hotels und Strandbars bebaut werden.

  • Fondi gehört zur XXII Comunità Montana Aurunci e Ausoni
  • Das Territorium Fondis gehört teilweise zum "Parco Naturale Regionale dei Monti Aurunci"

Verkehr

Die Stadt liegt an der historischen Römerstraße Via Appia der heutigen Strada Stadale SS 7. Außerdem liegt Fondi mit dem Bahnhof Fondi-Sperlonga an der wichtigen Zugstrecke Rom-Neapel.

Geschichte

In vorrömischer Zeit war das heutige Territorium von Fondi von den Aurunkern bewohnt, später auch von den Volskern. Aus dieser Zeit existieren nur wenige Informationen: Erst seit kurzer Zeit kennt man den Standort des vorrömischen Fondi, eine kleine Ansiedlung in der Nähe des heutigen Dorfes Pianara unweit des heutigen Standorts von Fondi, jedoch mit einer imposant befestigten Stadtmauer.

Das erste Mal in der Geschichte erwähnt wird Fundi während des latinischen Kriegs, als seine Einwohner das eingeschränkte römische Bürgerrecht (civitas sine suffragio) erhielten. Dies wird von Titus Livius auf das Jahr 338 v. Chr., von Velleius Paterculus auf das Jahr 332 v. Chr. datiert. Nach einem gescheiterten Aufstandsversuch, geleitet von Vitruvius Vaccus (330 v. Chr.), blieb Fundi eine römische Präfektur. Um 188 v. Chr erhielt die Stadt das vollständige römische Bürgerrecht, und wurde fortan von drei Ädilen geleitet.

Die Wichtigkeit von Fundi in antiker Zeit wurde durch den Bau der Via Appia, Baubeginn 312 v. Chr., stark gesteigert. Diese bedeutende Rolle behielt Fundi auch in den folgenden Jahrhunderten. Im Mittelalter war diese Zone im südlichen Kirchenstaat auch wichtig für die Beziehungen zwischen dem Kirchenstaat und dem Königreich Neapel.

Die Regierung von Fondi ging im hohen Mittelalter erst an die Familie Dell'Aquila, von normannischer Herkunft, über, im Jahr 1299 an die Caetani, die Fondi für fast zwei Jahrhunderte zum Zentrum ihrer Herrschaft machen. Im Jahre 1378 vereinte Onorato I. Caetani in Fondi das Konklave, das Clemens VII. als Gegenpapst zum legitimen Papst Urban VI. wählte.

In der nachfolgenden Zeit ging Fondi zuerst unter aragonesische Verwaltung und später an die römische Adelsfamilie Colonna, unter der, speziell unter Giulia Gonzaga, die von 1526 bis 1534 regierte, Fondi eine architektonische, künstlerische und kulturelle Blütezeit erlebte. Schließlich ging Fondi noch an die Sangro-Familie.

Wirtschaft

Die guten klimatischen Konditionen und die ausreichend vorhandenen Bewässerungsmöglichkeiten haben eine intensive landwirtschaftliche Nutzung der Umgebung Fondis möglich gemacht. Die lokale Wirtschaft ist stark auf die Landwirtschaft konzentriert: Auf die Produktion und Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten. Fondi ist nach Paris Sitz des weltweit zweitgrößten Großhandels für Agrar- und Lebensmittelprodukte, der jedes Jahr ca 1,15 Millionen Tonnen Waren verkauft. Die früher vorrangig angebauten Zitrusfrüchte wurden in den letzten Jahren von einem intensiven Anbau von Gemüse, Frühobst aus Gewächshäusern und Obst aller Art überrundet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1861 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001
Einwohner 6.577 7.447 9.669 10.896 15.456 19.212 23.197 31.169 31.023

Quelle: ISTAT

Politik

Bei den Wahlen im März 2010 wurde Salvatore De Meo zum neuen Bürgermeister gewählt. [2]

Partnerstadt

Sehenswürdigkeiten

Die Burg von Fondi
  • Die Burg, der Castello Baronale, mit seinem charakteristischem zylindrischen Turm auf einem quadratischen Fundament, über 31 Meter hoch, ist ein Wahrzeichen der Stadt, und wurde im 14. Jahrhundert von Onorato I. Caetani auf einem Abschnitt der alten römischen Stadtmauer gebaut. Die mit Zinnen versehenen Türme und die anderen charakteristischen Merkmale einer Burg haben es aber Giulia Gonzaga nicht verleidet, dort ihren Wohnsitz zu begründen und dort mit ihren Scharen von Literaten und Künstlern zu leben. Seit 1997 ist das Schloss Sitz des städtischen Museums.
  • Der angrenzende "Palazzo del Principe" (it. Palast des Fürsten), gebaut zwischen 1466 und 1477, ist vermutlich ein Werk des katalanischen Architekten Matteo Forcimanya. Die Portale des Palasts, seine zweibogigen Fenster, sein Innenhof sowie seine Laubengänge bilden eine interessante Synthese von angiovinischen und gotisch-katalanischen Elementen.
  • Der Dom von "San Pietro" geht in seinem aktuellen Aussehen auf das 14. Jahrhundert, aber weist noch romanische Aspekte aus seiner Frühzeit auf. Er beherbergt das Grab von Cristoforo Caetani, eine bischöfliche Marmorkanzel, eine Kanzel von kosmateskischen Mosaiken aus dem 13. Jahrhundert. Eine Trilogie der Verkündigung von Cristoforo Scacco und eine Madonnenstatue mit Sankt Peter und Sankt Paul von Antoniazzo Romano.
  • Die Palastkapelle von Santa Maria Assunta, zu der eine breite Freitreppe führt, die sich über die gesamte Breite der Front erstreckt, wird geschmückt von drei Portalen, deren mittleres verziert wird von einem Halbbogen mit einer Fensterrose. Die Kirche, in Auftrag gegeben von Onorato II. Caetani wurde Ende des 4. Jahrhunderts erbaut und steht auf einem Fundament in Form eines latinischen Kreuzes mit drei Seitenschiffen. Außer seinen Renaissancealtären, sind dort ein Ziborium, das auf 1491 zurückgeht sowie die Statue der Jungfrau "Maria del Cielo" erhalten.
  • Das charakteristische historische Viertel von Olmo Perino, "La Giudea" erweckt die Erinnerung an eine lange jüdische Tradition.
  • Die Therme aus römischer Epoche in der heutigen "Piazza dell' Unità d' Italia"
  • Die megalithische Mauer in der heutigen "Via Guglielmo Marconi" (Guglielmo-Marconi-Straße), Stadtteil "Porta Roma"

Söhne und Töchter der Stadt

  • Soterus, Papst von 166-174.
  • Giuseppe De Santis (1917 – 1997) war ein neorealistischer Regisseur, der in Fondi unter anderem die Filme "Non c'è pace tra gli ulivi" (1950) und "Giorni d' Amore" (1954) drehte.
  • Pasqualino de Santis (1927 - 1996) ein Kameramann, hat im Jahre 1969 den Oscar für den Film "Romeo e Giulietta" gewonnen ("Romeo und Julia")
  • Domenico Purificato (1915 . 1984), Maler
  • Felice Chiusano (1922 - 1990), Sänger, der dem in Italien berühmten "Quartetto Cetra" angehört.

Jubiläen, Feste, Ausstellungen, kulturelle Ereignisse

Fondi ist Gastgeber verschiedener Festivals, unter anderem dem Internationalen Folklore-Fest "Città di Fondi", das seit 1986 jedes Jahr im August stattfindet, dem "Fondi-Art-Festival", einem Kultur-Festival (Jedes Jahr im Juli, seit 1998) und dem seit 2002 im Juli oder September stattfindenden FondiFilmFestival.

Die Stadt verleiht seit 1974 den "Fondi La Pastora"-Preis für dramatische Literatur und seit 2001 jährlich im September den Nationalpreis für Malerei.

Außerdem veranstaltet Fondi seit 2001 im Juni die Landwirtschafts-, Tier- und Technikmesse "Città di Fondi" sowie jährlich einen großen Stadtmarkt anlässlich des Sakt' Onorato-Festes am 10. Oktober

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
  2. http://www.comunedifondi.it/il-sindaco-di-fondi.php

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