- Caudillismo
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Mit Caudillismo (span.: caudillo, Heerführer) bezeichnet man die autoritäre, nicht institutionell verankerte, Leitung, die eine Person (der „Caudillo“) über eine soziale Gruppe ausübt, um eine politische, ökonomische oder soziale Situation zu verändern, die diese Gemeinschaft schädlich beeinflusst.
Die Eigenschaften, die einen Caudillo auszeichnen, sind im allgemeinen eine starke Persönlichkeit, Ambition zur Macht, Charisma, Mut und die Fähigkeit zur politischen/militärischen Leitung, aber oft auch Grausamkeit, Rücksichtslosigkeit und Brutalität.
Der Caudillismus war vor allem in Lateinamerika zwischen 1820 und 1870 weit verbreitet, hielt sich aber teilweise auch bis ins 20. Jahrhundert. Seine Auswirkungen sind auch heute noch spürbar und manifestieren sich in der politischen Instabilität Lateinamerikas.
Inhaltsverzeichnis
Vorbedingungen
Folgende Faktoren begünstigen den Aufstieg eines Caudillos:
- Schlechte ökonomische Lage (wenige Einnahmen, Schulden)
- Ineffiziente Bürokratie
- Allgemeine ökonomische oder kulturelle Unterentwicklung (z. B. Analphabetismus)
- Fehlen von Kommunikationsmöglichkeiten
- Tradition des Machismus oder Gewalt
Beispiele für Caudillos
Argentinien
- Juan Manuel de Rosas (Gouverneur von Buenes Aires von 1829–1832; 1835–1852)
- Juan Facundo Quiroga (Gouverneur von La Rioja (Provinz) und Heerführer)
Chile
- Bernardo O’Higgins (Director Supremo (Präsident) 1817–1823)
Mexico
- Antonio López de Santa Anna (Präsident 1833–1835; 1839; 1841–1842, 1843, 1844; 1846–1847; 1853–1855)
Spanien
- Francisco Franco (1892–1975), spanischer Diktator und Generalissimus
Venezuela
- José Antonio Páez (Präsident 1830–1835; 1839–1843; 1861–1863)
- José Tadeo Monagas (Präsident 1847–1851; 1855–1858; 1868)
- Cipriano Castro (Präsident 1899–1908)
- Ezequiel Zamora (Bürgerkriegsgeneral und ein Bauernführer)
Siehe auch
- Caudillo Verwendung des Begriffs in der spanischen Geschichte.
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