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Čapljina
Чапљина
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Bosnien und Herzegowina Entität: Föderation Kanton: Herzegowina-Neretva Koordinaten: 43° 7′ N, 17° 42′ O43.1117.7Koordinaten: 43° 6′ 36″ N, 17° 42′ 0″ O Fläche: 256 km² Einwohner: 23.590 (2007) Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km² Telefonvorwahl: +387 (0) 36 Postleitzahl: 88300 Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) Bürgermeister: Smiljan Vidić (HDZ BiH) Webpräsenz: Čapljina ist ein Ort und die zugehörige Verbandsgemeinde in Bosnien und Herzegowina, in der Föderation Bosnien-Herzegowina. Čapljina liegt im westlichem Teil des Kantons Herzegowina-Neretva.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Bevölkerung in der Gemeinde Čapljina (1991):
- Gesamt 1991: 27.882
- Kroaten: 15.001 (53,8%)
- Bosniaken: 7.553 (27,1%)
- Serben: 3.793 (13,6%)
- Andere: 1.535 (5,5%)
Geografie
Die Verbandsgemeinde wird durch den Verlauf des Neretva-Tals bestimmt, das von Norden nach Süden verläuft und sich von einer engen Schlucht im Norden nach Süden hin zu einer Tiefebene verbreitert. In unmittelbarer Nähe des Zentralorts münden zwei weitere Flüsse, die Bregava aus Osten und der Trebižat aus Nordwesten, in die Neretva. Im Zuge dieser Flüsse haben sich ebenfalls steil abfallende, enge Täler gebildet. Im Südosten wird die Tiefebene sumpfig, und bei entsprechender Witterung entstehen hier geschlossene Wasserflächen, die Seen Hutovo Blato und Deransko Jezero, deren Ausdehnung bis zu 20 km² erreichen kann. Die Tiefebene ist sehr fruchtbar und wird außer im sumpfigen südostwärtigen Teil hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Die sich im Zuge der Taleinschnitte anschließenden Höhenzüge sind verkarstet und landwirtschaftlich kaum nutzbar. Die Verbandsgemeinde hat eine Gesamtfläche von ca. 256 Quadratkilometern.
Verkehr
Der Ort befindet sich an der Bahnstrecke Ploče–Vinkovci der Eisenbahnen Bosniens und der Herzegowina, die zum Paneuropäischen Verkehrskorridor Nr. Vc gehört und ist künftig an die Autobahn A1 angeschlossen.
Nachbargemeinden
Čapljina grenzt im Norden an die Verbandsgemeinden Čitluk und Mostar, im Osten an Stolac, im Süden an Neum und Dubrovnik (Kroatien), im Nordwesten an Ljubuški und im Westen an Metković (Kroatien).
Ortsgemeinden und Dorfgemeinschaften
- Bivolje Brdo
- Bobanovo
- Čapljina I
- Čapljina II
- Čeljevo
- Doljani
- Domanovići
- Dračevo
- Dretelj
- Gabela
- Gabela Polje
- Gnjilišta
- Grabovine
- Klepci
- Lokve
- Opličići
- Počitelj - Hotanj
- Prćavci
- Prebilovci
- Svitava
- Gorica - Struge
- Šurmanci
- Šuškovo
- Višići
- Tasovčići
- Trebižat
- Zvirovići
Geschichte
- Osmanische Besetzung von 1483 bis 1878.
- Ab 1918 gehörte Čapljina zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, dessen Name 1929 in Königreich Jugoslawien geändert wurde.
- Im Juni 1941 verübte die Ustascha im Ortsteil Prebilovci ein Massaker an der serbischen Zivilbevölkerung.[1]
- Von 1945 bis 1992 war Čapljina Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ).
- Bosnienkrieg, 1993/94: Massive ethnische Säuberungen v.a. durch die Truppen der HVO; muslimische Einwohner wurden vertrieben, gefangen genommen oder umgebracht. Die Altstadt von Počitelj - eines der wichtigsten Kulturgüter der Herzegowina - wurde schwer beschädigt. Seit 1993 betrieben kroatische Kriegsherren in Čapljina und einigen Nachbarorten größere Lager, unter ihnen das Lager Dretelj, in denen bosniakische und serbische Gefangene gefoltert und ermordet wurden.[2][3][4]
- Nach dem Friedensschluss von Dayton im Jahr 1995 wurde Čapljina Teil der Föderation Bosnien-Herzegowina innerhalb des weiterbestehenden Staates Bosnien und Herzegowina.
Religion
Auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Čapljina finden sich:
- 6 römisch-katholische Kirchen,
- 4 Moscheen,
- 1 serbisch-orthodoxe Kirche und
- das serbisch-orthodoxe Kloster Žitomislići.
Politik
- HDZ Hrvatska Demokratska Zajednica Bosne i Hercegovine (Kroatisch Demokratische Gemeinschaft Bosniens und Herzegowinas): 53% der Gesamtstimmen
- SDA Stranka demokratske akcije (Partei der demokratischen Aktion): 22%
- SDS Srpska demokratska stranka (Serbische Demokratische Partei): 8%
- SDP Stranka demokratskih promjena (Sozialdemokratische Partei)
Verkehr
Durch Čapljina verlaufen in Nord-Süd-Richtung die Magistralstraße M17 von Mostar nach Ploče/Split und in Ost-West-Richtung die Magistralstraße 6 von Trebinje nach Knin. Ebenfalls durch die Verbandsgemeinde verläuft die elektrifizierte Eisenbahnlinie Ploče-Mostar. In Čapljina zweigte die Mitte der 1970-er Jahre eingestellte 760 mm-Schmalspurstrecke nach Dubrovnik ab.
Einzelnachweise
- ↑ E. Michael Jones: The Ghosts of Surmanci, South Bend (Indiana), Februar 1998
- ↑ Michael Sells: Crosses of Blood, Sociology of Religion, Wake Forest University, Winston-Salem, Herbst 2003
- ↑ Bojan Aleksov, Marian Apparitions and the Yugoslav Crisis, Central European University, Budapest, Juni 2004
- ↑ Bosnia Camp Guard Convicted in Denmark, New York Times, 23. November 1994
Weblinks
Gemeinden im Kanton Herzegowina-Neretva
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