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Wiener Neustadt

Wiener Neustadt
Wiener Neustadt
Wappen von Wiener Neustadt
Wiener Neustadt (Österreich)
Wiener Neustadt
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Statutarstadt
Kfz-Kennzeichen: WN
Fläche: Expression-Fehler: Unerwarteter Operator < km²
Koordinaten: 47° 49′ N, 16° 15′ O47.81666666666716.25265Koordinaten: 47° 49′ 0″ N, 16° 15′ 0″ O
Höhe: 265 m ü. A.
Einwohner: 41.042 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: Expression-Fehler: Unerwarteter Operator < Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2700, 2702, 2704, 2705
Vorwahl: 02622
Gemeindekennziffer: 3 04 01
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 1–3
2700 Wiener Neustadt
Website: www.wiener-neustadt.at
Politik
Bürgermeister: Bernhard Müller (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(40 Mitglieder)
21 SPÖ, 10 ÖVP, 4 FPÖ, 3 SLUKA, 1 WNA, 1 Grüne
Lage der Statutarstadt Wiener Neustadt
Bezirk Amstetten Bezirk Baden (Niederösterreich) Bezirk Bruck an der Leitha Bezirk Gänserndorf Bezirk Gmünd Bezirk Hollabrunn Bezirk Horn Bezirk Korneuburg Krems an der Donau Bezirk Krems-Land Bezirk Lilienfeld Bezirk Melk Bezirk Mistelbach Bezirk Mödling Bezirk Neunkirchen St. Pölten Bezirk Sankt Pölten-Land Bezirk Scheibbs Bezirk Tulln Bezirk Waidhofen an der Thaya Waidhofen an der Ybbs Wiener Neustadt Bezirk Wiener Neustadt-Land Bezirk Wien-Umgebung Bezirk Wien-Umgebung Bezirk Wien-Umgebung Bezirk Wien-Umgebung Bezirk ZwettlLage des Bezirks Wiener Neustadt im Bundesland Niederösterreich (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Blick auf Wiener Neustadt von Westen
Blick auf Wiener Neustadt von Westen
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Wiener Neustadt ist mit 41.042 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) die zweitgrößte Stadt Niederösterreichs und liegt etwa 50 km südlich der Bundeshauptstadt Wien. Sie ist Statutarstadt und Verwaltungssitz des Bezirkes Wiener Neustadt-Land. Die Stadt ist eine Schul-, Einkaufs- und Garnisonsstadt. Wiener Neustadt ist momentan (2009) die elftgrößte Stadt in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Wiener Neustadt liegt im Steinfeld, dem südlichsten Teil des Wiener Beckens. Das Stadtgebiet wird von der Warmen Fischa und dem Kehrbach durchflossen, die sich am nordöstlichen Stadtrand vereinigen. Im Osten der Stadt bildet die Leitha die Grenze zum Burgenland. Das Stadtgebiet erstreckt sich von Norden nach Süden rund 14 km, von Westen nach Osten rund 6,5 km.

Nachbargemeinden

Wiener Neustadt grenzt an folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden; in Klammern der jeweilige Bezirk):

Stadtgliederung

Die Viertel von Wiener Neustadt seit 2007
Der Wasserturm, Wahrzeichen von Wiener Neustadt

Das gesamte Stadtgebiet bildet die Katastralgemeinde Wiener Neustadt, jedoch beschloss der Stadtsenat 1960 die Einteilung der Stadt in sechs Viertel, welche 2007 auf nunmehr acht Viertel erweitert wurde. Es sind dies [1]:

  • 1. Innere Stadt: Die Innere Stadt bezeichnet im Wesentlichen jenes Gebiet, welches seit der Stadtgründung innerhalb der Stadtmauer die Stadt Wiener Neustadt bildete. Die historischen Stadtviertel waren damals das Liebfrauenviertel (Baumkirchner Ring – Wiener Straße/Hauptplatz – Herzog-Leopold-Straße – Babenberger Ring), dessen Namen sich heute noch in der alternativen Bezeichnung für den Dom von Wiener Neustadt wiederfindet, das Deutschherrenviertel (Eyerspergring – Corvinusring – Ungargasse/Hauptplatz – Wiener Straße), das Dreifaltigkeitsviertel (Ungargasse – Neudörfler Straße – Liese-Prokop-Weg – Katzelsdorfer Straße – Günser Straße – Neunkirchner Straße) und das Minoritenviertel (Herzog-Leopold-Straße – Neunkirchner Straße – Maria-Theresien-Ring – Ferdinand-Porsche-Ring). Das heutige Gebiet der Inneren Stadt liegt innerhalb von Fischauer Gasse – Grazer Straße – Corvinusring – Ungargasse – Neudörfler Straße – östliche Akademiemauer – südliche Akademiemauer – Günser Straße – Maria-Theresien-Ring – Bräunlichgasse – Kammanngasse – Haidbrunngasse – Kollonitschgasse – Äußere Dammgasse – Fischauer Gasse. Im Zentrum befinden sich fast alle Sehenswürdigkeiten der Stadt: Die Burg, der Wasserturm, der Dom, der Reckturm, das Rathaus, die Mariensäule, das Stift Neukloster, die Propstei, die gotischen Arkaden am Hauptplatz, Reste der einstigen Stadtmauer, das heutige Stadtmuseum St. Peter an der Sperr, die Vorstadtkirche, das Minoritenkloster, die ehemalige Karmeliterkirche, das Stadttheater und der Schrauthammerbrunnen. Weitere wichtige Gebäude sind das Landesklinikum Wiener Neustadt sowie das Bundesgymnasium Babenbergerring.
  • 2. Ungarviertel: Das Ungarviertel umfasst das Gebiet innerhalb von Grazer Straße – rechtem Fischaufer – Grenze zu Lichtenwörth – Grenze zu Neudörfl – Grenze zu Katzelsdorf – südliche Akademiemauer – östliche Akademiemauer – Neudörfler Straße – Ungargasse – Grazer Straße. Teile des Ungarviertels sind das Musikantenviertel (Gartenstadt), die Leithakolonie, die Schelmerkolonie, die Friedenssiedlung sowie die Porsche-Siedlung.
  • 3. Gymelsdorfer Vorstadt: Dieser Stadtteil wird umschlossen von Kammanngasse – Bräunlichgasse – Maria-Theresien-Ring – Günser Straße – südliche Akademiemauer – Grenze zu Katzelsdorf – Grenze zu Lanzenkirchen – Grenze zu Schwarzau am Steinfeld – Grenze zu Breitenau – Grenze zu Sankt Egyden am Steinfeld – Grenze zu WeikersdorfSüdbahn – Südbahngasse – Haidbrunngasse – Kammanngasse. Die Breitenauer Siedlung und die Frohsdorfer Siedlung gehören ebenfalls zu diesem Stadtviertel.
  • 4. Zehnerviertel: Das Zehnerviertel ist das Gebiet innerhalb von rechtem Fischaufer – Äußere Dammgasse – Kollonitschgasse – Haidbrunngasse – Südbahn – Grenze zu Weikersdorf – Grenze zu Bad Fischau-Brunn – rechtes Fischaufer. Es umschließt somit auch die Fischelkolonie (Haidbrunner Viertel) sowie die Anemonensee- und die Föhrensee-Siedlung.
  • 5. Flugfeld: Das Flugfeld umfasst folgendes Gebiet: Grenze zu Bad Fischau-Brunn – Grenze zu WöllersdorfNordspange – Grenze zu Wöllersdorf – Nordspange – Grenze zu Theresienfeld – Theresienfelder Gasse – Äußere Bahnzeile – Äußere Dammzeile – linkes Fischaufer – Grenze zu Bad Fischau-Brunn. Das Stadtviertel umfasst auch die Badener Siedlung.
  • 6. Josefstadt: Die Josefstadt wird umschlossen von der Grenze zu Lichtenwörth – linkes Fischaufer – Grazer Straße (Auge Gottes) - Fischauer Gasse – Äußere Dammgasse – Äußere Bahnzeile – Pottendorfer LinieWiener Neustädter Kanal – Grenze zu Eggendorf – Grenze zu Lichtenwörth. In der Josefstadt befinden sich die Spinnerin am Kreuz, die Cine Nova und der Friedhof. Ein Teil der Josefstadt ist das Kriegsspital (Döttelbachsiedlung).[2]
  • 7. Civitas Nova: Die Civitas Nova („Neue Stadt“) erstreckt sich innerhalb dieser Grenzen: Grenze zu Theresienfeld – Grenze zu Eggendorf – Wiener Neustädter Kanal – Pottendorfer Linie – Äußere Bahnzeile – Theresienfelder Gasse – Grenze zu Theresienfeld.
  • 8. Heideansiedlung: Die Heideansiedlung umschließt das Gebiet innerhalb von Nordspange – Grenze zu Wöllersdorf – Nordspange; Grenze zu Wöllersdorf – Grenze zu Felixdorf – Grenze zu Theresienfeld – Nordspange – Grenze zu Wöllersdorf.

Klima

Klimadiagramm Wiener Neustadt

Das Klima in Wiener Neustadt ist pannonisch. In der Regel sind die Sommer heiß und trocken und die Winter kalt und trocken. In Wiener Neustadt gibt es im Jahr im Schnitt 135 Regentage [3]. Bei West-/Nordwestwetterlagen fällt oft wenig bis kein Niederschlag. Wenn eine solche Wetterlage im Winter auftritt, gibt es in Wiener Neustadt fast nie eine Schneedecke. Jedoch können mit Ausbildung eines Oberitalientiefs (auch Genuatiefs [4]) und damit verbundenen Niederschlägen von Südosten her erhebliche Schneemengen fallen.

Im Sommer ist es häufig der Fall, dass sich das Steinfeld einige Tage förmlich aufheizt und Schlechtwetterfronten in weiterer Folge aufgrund der sich entwickelnden Thermik um die Stadt herumgelenkt oder zumindest abgeschwächt werden. So kommt es häufig vor, dass eine von Westen kommende Gewitterfront im letzten Moment Richtung Süden abdreht. Ankommende Unwetter fallen dafür aber umso heftiger aus und werden nicht selten von sintflutartigen Regenfällen, böigem Wind und Hagel begleitet. Durch die Lage am Steinfeld kann es sein, dass Wiener Neustadt im Sommer zu den Hitzepolen Österreichs zählt. Umgekehrt kann die Stadt im Winter aber auch zu den Kältepolen gehören.

Ein ebenfalls recht häufig auftretendes Wettereignis ist Nebel bzw. Hochnebel, der sich oft tagelang wie eine Glocke über die Stadt legt. Oft kommt es vor, dass in den umliegenden Dörfern dann die Sonne scheint (Bad Sauerbrunn, Ebenfurth, Felixdorf). Ein Einzelphänomen blieb hingegen der Tornado in Wiener Neustadt 1916, obwohl es in Wiener Neustadt – vor allem am Flugfeld – eigentlich fast immer windig ist.

Die höchste je in Wiener Neustadt gemessene Temperatur beträgt +38,1 °C (20. Juli 2007), die tiefste -27,9 °C (1956) [5].

Geschichte

Das steirische Fürstengeschlecht der Traungauer starb im Jahre 1192 aus. Die Babenberger erbten dann das Herzogtum Steiermark mit der Grafschaft Pitten (das sind ungefähr die heutigen Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen). Bis in das 16. Jahrhundert blieb die Grafschaft Pitten steirisch.

Wiener Neustadt ist eine gezielt gegründete Stadt; sie liegt in einem Gebiet, in dem von sich aus kaum eine größere Ansiedlung entstanden wäre. Der Babenberger Herzog Leopold V. konnte aufgrund des Lösegeldes, das er für den englischen König Richard Löwenherz erhielt, die Neustadt (Nova Civitas) ausbauen. Der Beschluss wurde auf einem Taiding (einer Versammlung der Ministerialen) in Fischau im Spätsommer oder Herbst 1194 gefasst[6]. Anfangs diente die Stadt vor allem als Grenzfestung gegen Ungarn im dünn besiedelten Steinfeld. Der Bau begann 1195 nach Leopolds plötzlichem Tod unter seinem Sohn Herzog Leopold VI..

Die Anlage lehnte sich an die Form eines römischen Lagers an. Der Grundriss der Stadt entsprach einem Parallelogramm mit einer Seitenlänge von 620 m an der Südseite und 685 m an der Westseite. Das Stadtgebiet wurde von vier Hauptstraßen, die nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet waren und zu den Stadttoren führten, in vier Viertel unterteilt. Im Zentrum war ein Platz in einer Ausdehnung von 180 x 80 m als Markt vorgesehen und im nordwestlichen Viertel wurde ein weiterer Platz als Standort der Pfarrkirche und des Friedhofs ausgespart. Die Stadt wurde durch eine 5 m hohe und 1 m starke aus Stein gefügte Stadtmauer umgeben, die an den Ecken durch massive Ecktürme verstärkt war; die vier Stadttore wurden zusätzlich durch Türme gesichert. Die Stadtmauern wurden durch einen Graben umgeben, der durch örtliche Bäche und vor allem den Kehrbach gespeist wurde[7].

Der Stadt wurden wichtige Privilegien erteilt, um ihr Gedeihen zu fördern. Sie hatte die volle Gerichtsbarkeit, das Marktrecht und auch die landesfürstliche Münzstätte wurde spätestens unter Friedrich dem Streitbaren von Fischau nach Wiener Neustadt verlegt[8]. Auch für Wiener Neustadt galt das Privileg „Stadtluft macht frei nach Jahr und Tag“[9].

Von 1380 bis 1382 scheint Michael Prenner als Bürgermeister und reichster Bürger von Wiener Neustadt auf.[10]

Im 15. Jahrhundert erlebte Wiener Neustadt eine Blütezeit, da Kaiser Friedrich III. sie neben Linz und Graz als Residenz nutzte. Die Wappenwand an der Burg zeigt ihn inmitten der Wappen seiner Besitzungen. Auch sein Sohn Maximilian I. hielt Hof in Wiener Neustadt, wo er auch in der St.-Georgs-Kathedrale seine letzte Ruhe fand.

Im Jahre 1469 wurde auf Betreiben Friedrichs III. das Bistum Wiener Neustadt gegründet, welches aber aufgrund des Widerstands der für Niederösterreich zuständigen Bischöfe von Passau nur für die Stadt selbst zuständig war und nicht zum Landesbistum ausgebaut werden konnte.

Spätestens seit der Mitte des 13. Jahrhunderts ist eine jüdische Gemeinde in Wiener Neustadt belegt[11]. Da die Stadt zur Steiermark gehörte, blieben die Juden sowohl von den Verfolgungen des Jahres 1338 als auch den Pogromen zur Zeit der Pest (1348/49) verschont. Auch die Zerstörung der Wiener Gemeinde (Wiener Gesera, 1420/1421) blieb für die Wiener Neustädter Juden ohne Folgen – was aber nicht ausschließt, dass sie Anfeindungen, Diskriminierungen und Beschränkungen unterworfen waren. Als Wohnsitz von Rabbiner Israel Isserlein, an den Anfragen aus zahlreichen jüdischen Gemeinden gerichtet wurden, war die Stadt im 15. Jahrhundert ein Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit. Das Ende der jüdischen Gemeinde kam, als Maximilian I. im Jahr 1496 die Vertreibung aller Juden aus der Stadt verfügte und ihnen „auf ewige Zeit“ verbot, sich erneut hier niederzulassen. Die Maßnahme erfolgte nicht in Form eines Pogroms, sondern einer organisierten Ausweisung. Erst im 19. Jahrhundert konnte in Wiener Neustadt wieder eine jüdische Gemeinde entstehen.[12]

Nach einer fast zweijährigen Belagerung der Stadt durch die Ungarn unter König Matthias Corvinus wurde Wiener Neustadt, auf ungarisch Bécsújhely, im August 1487 erobert. Der König schenkte den Wiener Neustädtern aufgrund ritterlicher Traditionen einen Prunkpokal, den so genannten Corvinusbecher. Erst 1490 gelang es König Maximilian I., seine Vaterstadt zurückzuerobern.

Im 16. Jahrhundert verlor Wiener Neustadt den Status einer Residenz und büßte an Bedeutung ein. Ihre Funktion als Bollwerk gegen Türken und Kuruzen erfüllte sie auch weiterhin. Am 30. April 1671 wurden hier Fran Krsto Frankopan und Petar Zrinski, zwei führende Köpfe der Magnatenverschwörung gegen Kaiser Leopold I., hingerichtet.

Erst 1751 erlangte Wiener Neustadt wieder größere Bedeutung, als Maria Theresia beschloss, in der kaiserlichen Burg ein adeliges Kadettenhaus einzurichten. Die Theresianische Militärakademie nahm 1752 den Unterricht auf und besteht mit nur kurzen Unterbrechungen bis heute. Sie ist somit die älteste Militärakademie der Welt.

Ab dem 17. Jahrhundert setzte sich langsam die Bezeichnung Wienerische Neustadt und schließlich Wiener Neustadt durch, vor allem um eine Unterscheidung zu den anderen gleichnamigen Orten („Neustadt“) im Kaiserreich zu bieten, die jedoch allesamt von Wien weiter entfernt lagen.

In der Nacht vom 27. zum 28. Februar 1768 erlitt Wiener Neustadt schwere Schäden aufgrund eines Erdbebens. Die Burg, die beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, benötigte einen Wiederaufbau, der nach den Plänen des Baumeisters Nikolaus Pacassi erfolgte. Damals wurden auch weite Teile der Burg zerstört, so drei der vier Türme, die nicht wieder aufgebaut wurden.

Portal des Stiftes Neukloster

1785 veranlasste Kaiser Joseph II. die Transferierung des Bistums von Wiener Neustadt nach St. Pölten. In der Folge wurden alle Klöster in Wiener Neustadt mit Ausnahme des Zisterzienserstiftes Neukloster und des Kapuzinerklosters aufgehoben. In den frei gewordenen Gebäuden wurden Manufakturen eingerichtet, die den Grundstein für die Industrie in Wiener Neustadt bildeten. War es zunächst Textilindustrie, folgten zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Papierfabrik, eine Zuckerfabrik und eine Tonwarenerzeugung.

Am 8. September 1834 wurde die Stadt durch einen Großbrand verwüstet, der von Scheunen südlich vor der Stadt ausging und, durch Sturm angefacht, auf Holzvorräte, die vor dem Neunkirchner Tor gestapelt waren, und auf die Stadt selbst sowie die Vorstädte übergriff. 500 Gebäude brannten vollständig aus, 47 Menschen starben[13].

Wiener Neustadt um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Der Wandel zur Industriestadt begann mit der Eröffnung der Südbahn von Wien bis Wiener Neustadt im Juni 1841. Schon im folgenden Jahr wurde eine Lokomotivfabrik gegründet, aus der schließlich die Wiener Neustädter Lokomotivfabrik hervorging. Neben anderen Fabriken, die sukzessive entstanden, errichtete ab 1899 die Firma Austro-Daimler (eine Tochter der deutschen Daimler-Werke) in einer ehemaligen Maschinenfabrik eine große Fahrzeugfabrikation. Die Industrialisierung bewirkte starken Zuzug von Arbeitskräften, sodass Wiener Neustadt in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt Niederösterreichs (nach Wien) war. Äußeres Zeichen der gestiegenen Bedeutung war die Verleihung eines eigenen Statuts im Jahr 1866, das nach Wahlen im Jahr 1868 in Kraft trat.

Ab 1851 wurden die Befestigungsanlagen nach und nach abgetragen; zwischen 1862 und 1864 wurden schließlich auch die Stadttore abgebrochen[14].

Im Jahre 1909 wurde im Norden der Stadt ein Flugfeld errichtet. Bereits 1911 wurde in Wiener Neustadt die erste österreichische Flugwoche abgehalten. Das Wiener Neustädter Flugfeld diente den Flugpionieren Igo Etrich, Karl Illner und Adolf Warchalowski für ihre Flugversuche und war das erste offizielle österreichische Flugfeld. Der Flugplatz ist heute der größe Naturflugplatz Europas.

Am 7. Juni 1912 explodierte zwischen der Südbahn und der ehemaligen Kaiser Franz Josephs-Kaserne ein Pulvermagazin eines k.u.k.-Militärlagers, dabei wurden sieben Menschen getötet und ca. 100 weitere verletzt. Die nahegelegene Arbeiterbaracke 48 wurde völlig zerstört, die Druckwelle beschädigte zudem u. a. die Hangars am Flugfeld, die Lokomotivfabrik und die Daimler-Werke.

Im Ersten Weltkrieg war Wiener Neustadt auf Grund seiner Industriebetriebe ein Zentrum der Rüstungsindustrie. Die Folgen der Niederlage der österreichisch-ungarischen Monarchie im Ersten Weltkrieg führten zu einem Niedergang der Industrie. Mangels Nachfrage im klein gewordenen Wirtschaftsraum Österreich mussten die großen Fabriken schließen; die Flugzeugproduktion musste auf Grund des Vertrags von Saint Germain aufgegeben werden. Die Weltwirtschaftskrise tat ihr Übriges.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde in Wiener Neustadt kriegswichtige Industrie angesiedelt. Bereits 1940 produzierten die Wiener Neustädter Flugzeugwerke ein Viertel der Gesamtproduktion der Messerschmitt-109-Jagdflugzeuge. In den Raxwerken, der ehemaligen Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, wurde hier ab 1943 auch mit der Montage von A4-Raketen begonnen.

Aufgrund dieser Konzentration von Kriegsindustrie und der britischen „moral bombing“-Strategie wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig mit rund 50.000 Bomben in Schutt und Asche gelegt. Von den damals 3.000 Gebäuden blieben nur 18 unversehrt. Die Stadt zählte damit zu den stark in Mitleidenschaft gezogenen im Deutschen Reich.

Für den Wiederaufbau rief 1946 die Stadtverwaltung die Bevölkerung zum freiwilligen Arbeitseinsatz auf, um tausende Tonnen Schutt aus der Stadt zu entfernen. Als 1955 Österreich durch den Staatsvertrag seine Souveränität wiedererlangt hatte, war auch der Wiederaufbau der zerstörten Stadt großteils abgeschlossen.

Heute ist Wiener Neustadt mit mehr als 40.000 Einwohnern Hauptstadt und wichtigster Mittelpunkt des Industrieviertels. Die Stadt nimmt vor allem im Bereich Wirtschaft und Bildung eine wichtige Vorreiterrolle ein, so befinden sich hier Österreichs erste und mit 2.500 Studenten größte Fachhochschule, mit der Arena Nova die drittgrößte Veranstaltungshalle Österreichs sowie weitere ehrgeizige Projekte aus dem Bereich Forschung (MedAustron) [15].

Die Allzeit Getreue ist Verwaltungszentrum, Sitz von Bezirks- und Landesgericht, Österreichs größter Eisenbahnknotenpunkt, ferner Knotenpunkt von Autobahn und Schnellstraße und mehrerer Bundesstraßen, mit drei Kasernen des Bundesheeres wichtige Garnisonsstadt, zweitgrößte Einkaufs- sowie wichtigste Schulstadt Niederösterreichs.

1975 erhielt die Stadt vom Europarat als zehnte Stadt Österreichs die Europafahne verliehen und darf sich seither „Europastadt“ nennen. 1989 bekam Wiener Neustadt als erste österreichische Stadt die Europaplakette des Europarates. Seit 1971 ist Wiener Neustadt Partnerstadt von Monheim am Rhein. Die Stadt unterhält außerdem eine „3-Städte-Freundschaft“ mit Eisenstadt und Sopron und ist ferner Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Neustadt in Europa“, der 34 Orte dieses Namens in Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei angehören. Eine weitere Partnerstadt hat die „Allzeit Getreue“ seit 2002 mit Desenzano del Garda. 2006 kam mit der chinesischen Millionenstadt Harbin eine vierte dazu.

Entwicklung des Stadtgebiets

Die letzte Ausweitung der Stadt ist die Civitas Nova, ein ehrgeiziges Projekt zur Etablierung als Technologie- und Wissenschaftsstandort und Ansiedlung von Industrie- und Handelsbetrieben sowie von Schulen, die auch den Wirtschaftspark der Eco Plus einschließt. In naher Zukunft wird auf dem Areal auch ein Krebsforschungszentrum für Ionentherapie gebaut, das Projekt MedAustron. Außerdem ist die Civitas Nova Sitz des Flugzeugbauers Diamond Aircraft und einiger Technologieeinrichtungen. Hier befinden sich auch die Fachhochschule, die Gründeragentur RIZ sowie verschiedene Firmen und Büros. In Wiener Neustadt befindet sich zudem die österreichische Niederlassung von Triumph International.

Im Areal der Civitas Nova befindet sich die Mehrzweckhalle Arena Nova, in der Messen, Konzerte und Sportveranstaltungen stattfinden. Weiters wurde in diesem Gebiet 2004 und 2005 das Rockfestival Aerodrome abgehalten. Im Zentrum wird seit vielen Jahren am ehemaligen Ausstellungsgelände an einer Wohnsiedlung gebaut, ebenso gibt es ein Projekt im Akademiepark.

Eingemeindungen

In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, alle Gemeinden rund um Wiener Neustadt einzugemeinden, wodurch Wiener Neustadt zur größten Stadt Niederösterreichs geworden wäre.

Die betroffenen Gemeinden wären Katzelsdorf, Theresienfeld, Eggendorf, Bad Fischau-Brunn, Wöllersdorf-Steinabrückl, Lichtenwörth, Zillingdorf, Sollenau, Felixdorf, Lanzenkirchen und Weikersdorf am Steinfelde gewesen. Wiener Neustadt wäre damit auf fast 80.000 Einwohner angewachsen. Die meisten genannten Gemeinden sind mit Wiener Neustadt verwachsen, Einkaufszentren dehnen sich oft bis in die Nachbargemeinden aus. Einige davon waren bis ins 19. Jahrhundert Teil Wiener Neustadts gewesen, ehe sie unabhängig wurden.

Das Vorhaben scheiterte bzw. war nicht im Einklang mit den Interessen der betroffenen Gemeinden durchzusetzen. Heute stehen die Eingemeindungspläne nicht mehr zur Debatte. In den 1980er Jahren war der Streit zwischen St. Pölten und Wiener Neustadt, welche der beiden Städte die tonangebende und bedeutendere in Niederösterreich sei, besonders zugespitzt. In diesem Zusammenhang müssen auch die damaligen Wiener Neustädter Vergrößerungspläne betrachtet werden. Seit der Ernennung St. Pöltens zur niederösterreichischen Landeshauptstadt im Jahr 1986 ist dieser Streit zumindest im juristischen Sinne „entschieden“.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung von Wiener Neustadt von 1869 bis 2009

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl ist Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung: Nahm die Bevölkerung von 1869 (erste Volkszählung) bis 1923 kontinuierlich von 20.619 auf 36.956 zu (wiederholt um mehr als 10 % innerhalb von zehn Jahren), war bis 1934 ein leichter Rückgang (− 0,4 %) zu verzeichnen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wuchs die Bevölkerung wieder um 6,9 %, um bis 1951 (der ersten Zählung nach dem Zweiten Weltkrieg) um dramatische 22,3 % auf 30.559 zurückzugehen. Die folgenden Jahrzehnte zeigen einen zunächst stärkeren Anstieg (bis 1961 + 10,8 %), der dann bis 1991 wieder fast bis zur Stagnation (+ 0,4 % seit 1981) abfiel. Die letzten zehn Jahre bis 2001 brachten dagegen wieder einen deutlichen Anstieg um 7,1 %; dieser ist deutlich der Zuwanderung (8,5 %) zu verdanken, durch die die negative Geburtenbilanz (− 1,4 %) ausgeglichen wird. Doch laut einer neuen Prognose soll Wiener Neustadt bis 2030 über 50.000 Einwohner haben.

Religion

Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 62,3 % der Einwohner römisch-katholisch und 7,6 % evangelisch. 6,1 % sind Muslime, 2,2 % gehören orthodoxen Kirchen an. 18,2 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

Wiener Neustadt hat zehn römisch-katholische Kirchen inklusive der Propstei- und Hauptpfarre an der Domkirche. Die weiteren Kirchen heißen St. Leopold, Teilgemeinde Erlöserkirche, Teilgemeinde Schmuckerau, Teilgemeinde Josefstadt, St. Jakob (Kapuzinerkirche), Herz Mariä, Neukloster (inklusive der beiden Seelsorgestationen Gartenstadt und Friedenssiedlung), St. Anton und Georgs-Kathedrale in der Burg. Wiener Neustadt war über mehrere Jahrhunderte ein eigenständiges Bistum. Heute ist es nur mehr ein Titularbistum, welches traditionell an den Militärbischof Österreichs vergeben wird.

Wiener Neustadts Gläubige haben weiters eine Evangelische Kirche, eine Niederlassung der Zeugen Jehovas, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der Neuapostolischen Kirche, der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, der Freikirchlichen Ichthys-Gemeinde und eine Kirche der serbisch–orthodoxen Gemeinschaft in der Döttelbachsiedlung.

Politik

Wiener Neustadt ist eine Statutarstadt. Das bedeutet, dass sowohl die Aufgaben einer Gemeindeverwaltung als auch einer Bezirkshauptmannschaft direkt vom Magistrat erledigt werden. Die rechtliche Basis dafür bilden das Wiener Neustädter Stadtrecht 1977 und das NÖ Stadtrechtsorganisationsgesetz (NÖ SrROG)[16], in dem seit 2000 diejenigen Teile der Stadtrechte aller niederösterreichischen Statutarstädte, welche ident sind, zusammengefasst sind. Wiener Neustadt ist Sitz der Bezirksverwaltungbehörde Wiener Neustadt-Land, der Bundespolizeidirektion Wiener Neustadt, des Landesgerichtes und des Arbeitsmarktservice.

Gemeinderat

Von den 40 Mandaten des Gemeinderats entfallen auf Grund der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 auf die SPÖ 21, die ÖVP 10, die FPÖ 4, Soziales Neustadt Liste Sluka-Grabner 3, GRÜNE 1, Liste Haberler–WN-Aktiv 1 Mandat.

Insgesamt waren 35.047 Personen wahlberechtigt und 20.692 Stimmen wurden abgegeben. Somit betrug die Wahlbeteiligung 59,04 %.

Stadtsenat

Das Rathaus, seit 1401 Sitz der Gemeindevertretung

Der Stadtsenat besteht aus folgenden Mitgliedern (Stadträten)[17]:

  • Bürgermeister Bernhard Müller (SPÖ);
  • 1. Vizebürgermeister Wolfgang Trofer (SPÖ), zuständig für Wohnung und Immobilien sowie Stiftungen;
  • 2. Vizebürgermeister Christian Stocker (ÖVP), zuständig für Schulwesen einschließlich Kindergärten;
  • Franz Dinhobl (ÖVP); zuständig für Ehrungen, Auszeichnungen und Volkshochschule;
  • Horst Karas (SPÖ), zuständig für Markt, Sport und Jugend sowie Feuerwehr;
  • Andreas Krenauer (SPÖ), zuständig für Soziales, Integration und Gesundheit;
  • Udo Landbauer (FPÖ), zuständig für Verkehr;
  • Wolfgang Mayerhofer (SPÖ), zuständig für Umwelt und Wirtschaftshof;
  • Franz Piribauer (ÖVP); zuständig für Fremdenverkehr, Veterinär und Beschaffung;
  • Isabella Siedl (SPÖ), zuständig für Frauen, Kultur, Archiv und Museum;
  • Ingrid Winkler (SPÖ), zuständig für Finanzen, Wirtschaft und Standortpolitik.[18]

Grundsätzlich besteht der Stadtsenat aus dem ersten und dem zweiten Vizebürgermeister und acht Stadträten. Die im Gemeinderat vertretenen Wahlparteien haben gemäß ihrer Stärke Anspruch auf Vertretung im Stadtsenat. Den Vorsitz führt der Bürgermeister. Der Magistratsdirektor nimmt an den Sitzungen mit beratender Stimme und mit dem Recht auf Antragsstellung teil.

Gemeinderatswahlen 2010

Die letzten Gemeinderatswahlen fanden am 14. März 2010 statt. Die SPÖ unter ihrem Spitzenkandidaten Bernhard Müller konnte trotz herber Verluste ihren ersten Platz und die absolute Mandatsmehrheit verteidigen – sie erreichte beinahe doppelt so viele Stimmen wie die zweitstärkste Partei, die ÖVP, die ihr Ergebnis im Vergleich zur vorigen Wahl so gut wie halten konnte. Zu den Verlierern der Wahl gehören die Sozialdemokraten, die vor allem Stimmen an die Liste Sluka-Grabner, eine Liste unter Vorsitz einer ehemaligen SPÖ-Gemeinderätin, verloren. Leichtere Verluste mussten auch die Grünen hinnehmen. Zu den Gewinnern zählt, neben der oben erwähnten Liste Sluka-Grabner, auch die FPÖ, die ihre Stimmen ungefähr vervierfachen konnte. Im Zusammenhang mit dem Wahlkampf der FPÖ und einer Rede Heinz-Christian Straches am Neustädter Hauptplatz kam es zu einem mutmaßlichen Medienskandal rund um den ORF[19], dessen genauere Untersuchung jedoch noch ausständig ist.

Gemeinderatswahl am 14. März 2010[20]
Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteil
Verän-
derung
Sitze im Gemeinderat Verän-
derung
Sitze im Stadtsenat
SPÖ 48,42 % −13,16 % 21 −5 7
ÖVP 24,52 % −0,24 % 10 ±0 3
FPÖ 10,24 % +7,50 % 04 +3 1
Soziales Neustadt – Liste Sluka-Grabner 7,69 % +7,69 % 03 +3 0
Grüne 4,29 % −1,39 % 01 −1 0
Liste Haberler – WN Aktiv 4,06 % +0,15 % 01 ±0 0
pro Wiener Neustadt 0,25 % +0,25 % 00 ±0 0
Antrieb für Wiener Neustadt – Liste Steinbrecher 0,25 % +0,25 % 00 ±0 0
Die Spinnerin am Kreuz im Walther von der Vogelweide-Park neben dem Friedhof

Bürgermeister

siehe auch Liste der Bürgermeister von Wiener Neustadt

Seit 1945:

Städtepartnerschaften

Arbeitsgemeinschaft

3-Städte-Freundschaft

Wirtschaft

In Wiener Neustadt wurden 2001 2.302 Arbeitsstätten gezählt, an welchen insgesamt 25.377 Personen beschäftigt waren.

Industrie

Der Fischapark ist Niederösterreichs zweitgrößtes Einkaufszentrum

Einkaufen

Die Hauptachsen der Altstadt haben sich in den vergangenen 40 Jahren zu Einkaufsstraßen mit Fußgängerzonen entwickelt. In diesen haben sich – neben den kleineren, familiengeführten Geschäften – in den letzten Jahren auch viele Filialen von Handelsketten angesiedelt. Auch wenn der Druck durch die Einkaufszentren an der Peripherie (vor allem durch den „Fischapark“) auf die innerstädtische Wirtschaft enorm gewachsen ist, hat sich Wiener Neustadts Zentrum in den letzten fünf Jahren wieder gefangen und kann Umsatzsteigerungen vermelden.

In Wiener Neustadt gibt es neben der Innenstadt fünf Industrie- und Einkaufsgelände:

  • Wiener Neustadt Nord: entlang der B17 befinden sich viele Baumärkte sowie ein Einkaufszentrum. Es gibt hier größere Industrieansiedlungen (sog. Industriegebiet Nord). Auch Triumph International hat hier sein österreichisches Zentrallager.
  • Wiener Neustadt Ost: Hier befindet sich die Einkaufsstraße Stadionstraße. Entlang der Stadionstraße befinden sich mehrere große Einkaufszentren wie die Merkur-City mit fast 50 Fachgeschäften, sowie die Cine Nova, mit vielen Fachgeschäften, Lokalen und einem Kino. Außerdem befinden sich hier große Möbelhäuser und Baumärkte. Betriebe aus allen Sektoren sind hier angesiedelt. Zusätzlich gibt es hier eine Bowlingbahn sowie das größte reine Card Casino Europas, das Poker Royale Card Casino. Die Stadionstraße stellt eine Verbindung zwischen der B17, der B60 und der B53 dar und ist eine der meistbefahrenen Straßen in Wiener Neustadt. Ein neues kleines Einkaufszentrum soll an der B60 entstehen.
  • Wiener Neustadt West: Entlang des Zehnergürtels und der B21 befinden sich einige Einkaufszentren, wie der Fischapark, Niederösterreichs zweitgrößtes Einkaufszentrum nach der SCS, und das Centro Fachgeschäftezentrum. Viele Baumärkte, Möbelhäuser, Lebensmittelketten, Sportgeschäfte, Büros und Fachgeschäfte haben hier eine Filiale. Das Gebiet dehnt sich bis nach Bad Fischau-Brunn und Wöllersdorf aus. Wochentags kommt es am Zehnergürtel fast täglich zum Verkehrskollaps, da der Zehnergürtel dem stetig wachsenden Ansturm auf den Fischapark nicht mehr gewachsen ist.
  • Civitas Nova und Ecoplus: Im Norden der Stadt entsteht ein neuer Stadtteil. Dort befinden sich viele Fachgeschäfte, Baumärkte, Autohändler, Industriebetriebe und Forschungszentren. Die B17 begrenzt die Civitas Nova (dt. Neue Stadt) im Westen.
  • Wiener Neustadt Süd: Entlang der B17 haben sich einige Großmärkte und Fachgeschäfte angesiedelt. Außerdem gibt es hier einen weiteren Merkur, dem ein paar kleinere Geschäfte angegliedert sind.

Tourismus

Wiener Neustadt ist eine bei Touristen beliebte Stadt, vor allem wegen der Nähe zu Wien lohnt sich ein kurzer Abstecher auf jeden Fall. Die Stadt bietet einen Kulturparcours[22] an, auf dem alle Sehenswürdigkeiten der Innenstadt liegen. Große Bedeutung kommt der Stadt auch als Standort vieler Veranstaltungen zuteil, so finden in der Arena Nova regelmäßig medienwirksame Ereignisse statt, so wie zuletzt der Silvesterstadl 2009 des ORF und die Handball-EM, die hier einen ihrer Austragungsorte hatte.

In der Stadt gibt mehrere Hotels, die bekanntesten sind wohl das Hotel Corvinus in der Bahngasse, das Hotel Central direkt am Hauptplatz und das Hotel Orange Wings direkt bei der Arena Nova.

Verkehr

Der Bahnhof Wiener Neustadt

Bahn

Wiener Neustadt ist einer der wichtigsten Bahnknotenpunkte Österreichs. Der Hauptbahnhof Wiener Neustadt ist Schnitt- und Ausgangspunkt mehrerer Eisenbahnlinien (Südbahn, Mattersburger Bahn, Aspangbahn, Pottendorfer Linie, Schneebergbahn, Gutensteinerbahn). Mit einer Frequenz von rund 25.000 Reisenden und 700 Reisezügen pro Tag ist er der meistfrequentierte Bahnhof Niederösterreichs.

Von Wiener Neustadt aus werden mit direkten Zügen zahlreiche Zielbahnhöfe im In- und Ausland erreicht, so beispielsweise Wien, Klagenfurt, Villach, Graz, Aspang-Markt, Friedberg, Hartberg, Oberwart, Puchberg am Schneeberg, Gutenstein, Deutschkreutz, Payerbach-Reichenau, Eisenstadt, Neusiedl am See aber auch Ödenburg/Sopron, Budapest, Steinamanger/Szombathely, Fünfkirchen/Pécs, Venedig, Rom, Zagreb oder Marburg an der Drau/Maribor.

Zusätzlich bestehen im Stadtgebiet von Wiener Neustadt drei weitere Haltestellen: „Wiener Neustadt Nord“, „Wiener Neustadt Anemonensee“ und „Wiener Neustadt Civitas Nova“. Weiters ist an der Aspangbahn und Mattersburger Bahn eine Haltestelle „Wiener Neustadt Süd“ in Planung. Die Haltestelle „Katzelsdorf“ der Mattersburger Bahn liegt ebenfalls noch im Stadtgebiet von Wiener Neustadt.

Straße

Der Wiener Neustädter Kanal

Wiener Neustadt ist auch ein Straßenverkehrsknoten (Südautobahn (A2), Mattersburger Schnellstraße (S4)). Zur Entlastung der Bundesstraßen ist eine Ostumfahrung geplant (Verbindung der Abfahrt Wiener Neustadt Ost – B21), von der bislang nur der nördliche Teil (B21 - B60) realisiert wurde.

Folgende ehemalige Bundesstraßen führen durch Wiener Neustadt: Wiener Neustädter Straße (B17), Gutensteiner Straße (B21), Puchberger Straße (B26), Pöttschinger Straße (B53), Wechsel Straße (B54) und Leitha Straße (B60).

Parkmöglichkeiten

In der Wiener Neustädter Innenstadt befinden sich drei Parkhäuser: die unterirdische Theatergarage, die Ungargarage und das Krankenhausparkdeck. Weiters sind Parkmöglichkeiten am Domplatz und am Nepomukplatz vorhanden. Beim Bahnhof entsteht gerade ein neues Parkdeck, welches ca. 650 PKW fassen soll, da beim Bahnhof die benötigten Stellplätze weitgehend fehlen.

Öffentlicher Verkehr

Die Wiener Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH – Verkehrsbetriebe (WNSKS) betreiben zehn innerstädtische Buslinien(A-H,K,L) in der ganzen Stadt (sowie eine Schülerlinie Bahnhof-HTL). Alle städtischen Buslinien (außer Linie L und Schülerkurse) fahren über den Wiener Neustädter Ring, wo zum Großteil eine Busspur vorhanden ist. Von dort verlassen sie den Ring in alle Stadtteile. Außerdem betreiben die Wiener Neustädter Stadtwerke und das Autobusunternehmen Partsch Regionalbusse ins Umland. Es gibt auch eine Postbus Linie.

Luft

Die Stadt besitzt einen zivilen Flugplatz mit ICAO-Kennung (Wiener Neustadt/Ost, LOAN) sowie einen militärischen Flugplatz (Wiener Neustadt/West, LOXN). Der Westplatz darf von zahlreichen Segel- und Motorfliegervereinen sowie einem Fallschirmsprungverein [23] mitbenutzt werden. Er ist der größte Grasflugplatz Europas [24].

Schiff

Wiener Neustadt war außerdem ein Hafen, bei der Ungargasse beim heutigen Krankenhaus, des einzigen Schifffahrtskanals Österreichs, des Wiener Neustädter Kanals. Ursprünglich hätte der Kanal bis nach Triest gebaut werden sollen wurde jedoch nur bis Pöttsching, bzw. bis Ödenburg errichtet.[25] Er ist jedoch nicht mehr in Betrieb und dient heute zur Erholung (Radfahrweg und Kanufahrten).

Bildung

Wiener Neustadt ist eine Schul- und Bildungsstadt, ersichtlich an der großen Anzahl an Bildungseinrichtungen. In der Stadt befinden sich neun Volks- und fünf Hauptschulen[26] sowie drei der renommiertesten Gymnasien Österreichs. Daneben beherbergt Wiener Neustadt diverse Höhere Lehranstalten (HTL, HAK und weitere[27]), ein Bundes-Oberstufen-Realgymnasium (BORG) sowie eine Landesberufsschule. Außerdem befindet sich in Wiener Neustadt das Josef-Matthias-Hauer-Konservatorium.

In Wiener Neustadt befindet sich auch Österreichs erste und größte Fachhochschule für Wirtschaft, Technik und Medizin, außerdem ist die Stadt Sitz der Theresianischen Militärakademie, der einzigen Ausbildungsstätte für Offiziere des Österreichischen Bundesheeres.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sakralbauten

Reckturm mit Stadtmauer
Mariensäule
Ehemalige Karmeliterkirche
Stadtpark
  • Dom von Wiener Neustadt: Der Wiener Neustädter Dom ist ein im Kern spätromanisches Bauwerk, welches 1279 geweiht wurde. Am Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Langhaus mit den Holzstatuen der zwölf Apostel ausgestattet. Von 1588 bis 1630 war Melchior Khlesl Administrator des Bistums Wiener Neustadt. Er stiftete die frühbarocke Kanzel. Der spätbarocke Hochaltar mit dem Hochaltarbild von Gianbettino Cignaroli, das die Himmelfahrt Mariens darstellt, wurde 1776 eingeweiht. Nach mehreren Erdbeben wurden die 64 Meter hohen Türme im 19. Jahrhundert baufällig. 1886 wurden sie daher abgetragen und nach den alten Plänen unter der Leitung des Wiener Architekten Richard Jordan von 1892 bis 1899 wieder aufgebaut. Von 1975 bis 1999 wurde der Dom vollständig renoviert[28].
  • Propstei
  • Burg in Wiener Neustadt mit der Theresianischen Militärakademie und der St.-Georgs-Kathedrale und der Wappenwand: Die Militärakademie ist die ehemalige Burg des Landesfürsten bzw. eine Vierturmburg aus dem 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurde sie als Residenz des Habsburgers Friedrich III. ausgebaut. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die St.-Georgs-Kapelle in den Westtrakt der Burg eingebaut. Es handelt sich dabei um eine gotische Hallenkirche mit wertvollen Glasgemälden und einer Wappenwand. 1459 wurde Kaiser Maximilian I. in der Burg geboren und 1519 in der St.-Georgs-Kapelle beigesetzt. Maria Theresia bestimmte 1752 die Burg zum Sitz der von ihr gegründeten Militärakademie. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Militärakademie nahezu völlig zerstört. Die Burg und die St. Georgs-Kathedrale wurden dann nach dem alten Vorbild wiederaufgebaut.
  • Stiftskirche mit Barbarakapelle und Kreuzkapelle und Stift Neukloster: Die Gründung erfolgte ursprünglich 1227 als Kirche und Kloster der Dominikaner durch eine Stiftung von Herzog Leopold VI.. Durch den Einzug der Zisterzienser aus Rein unter dem Abt Heinrich Strenberger wurde das Stift Neukloster unter Herzog Friedrich IV. gegründet. Eleonore von Portugal, die Gattin von Friedrich III. und Mutter von Maximilian I. wurde 1467 in der Apis bestattet, wo auch drei Kinder des Kaiserpaares bestattet sind. Papst Pius VI. reiste 1782 zu Kaiser Joseph II. und besuchte dabei auch das Neukloster. 1793 wurde das Requiem von Mozart in der Stiftskirche aufgeführt, und zwar zum ersten Mal in seiner ursprünglichen Bestimmung als Seelenmesse für die verstorbene Frau des Grafen Walsegg. 1881 erfolgte die Vereinigung des Neuklosters mit dem Stift Heiligenkreuz. Der berühmte gotische Marienaltar (Wiener Neustädter Altar) wurde 1884 an das Domkapitel von Sankt Stephan in Wien verkauft.
  • Kapuzinerkirche St. Jakob und Kapuzinerkloster: An der Stelle, wo sich 1623 unter Kaiser Ferdinand II. die Kapuziner niederließen, stand ein altes Minoritenkloster aus dem Jahre 1267, das seit der Reformation verlassen und verfallen war. Den Bau des Klosters, zu dem am 10. August 1623 der Grundstein gelegt wurde, haben Wohltäter finanziert. Am 16. Jänner 1628 konsekrierte Kardinal Melchior Khiesl die noch teilweise bestehende (Presbyterium der ehemaligen Minoritenkirche) und erneuerte Kirche auf ihren früheren Titel zu Ehren des hl. Apostels Jakobus. Im Jahre 1939 wurde die Pfarre errichtet. Das Haus, seit 1941 teilweise beschlagnahmt, erlitt gleich der Stadt am Ende des Krieges schwere Bombenschäden. Der sogenannte Provinzialatstrakt wurde gänzlich zerstört und der Osttrakt war dem Einsturz nahe. 1945 wurde das Kloster dem Orden zurückgegeben und restauriert. 1973 wurde das Innere der Kirche neu gestaltet. Mit 31. Dezember 1979 wurde die Pfarre aufgelassen.
  • Flugfeldkirche
  • Kriegsspitalkirche
  • Familienkirche Schmuckerau
  • Vorstadtkirche hl. Leopold und Jesuitenkolleg: Eine Kirche und ein Pfarrhof wurden 1737–1745 in der Wienervorstadt errichtet und den Jesuiten übergeben. Gestiftet wurde dieser Bau von der zum Christentum konvertierten türkischen Familie Zungaberg. Nach Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 diente die Jesuitenkolleg als Militärspital, von 1904 bis 1992 war darin das Stadtmuseum untergebracht, seit 1992 befindet sich in dem barocken Gebäude das Stadtarchiv.
  • Evangelische Auferstehungskirche
  • Johannes-von-Nepomuk-Kapelle

Ehemalige Sakralbauten

  • Deutschordenskommende
  • Karmeliterkirche
  • St. Peter an der Sperr: Das ehemalige Kloster der Dominikanerinnen stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde 1444 den Dominikanern übergeben und von dem kaiserlichen Baumeister Peter von Pusica in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts umgebaut. Das Kloster wurde im 16. Jahrhundert, die Kirche im 18. Jahrhundert säkularisiert. 1966 wurde die Kirche restauriert und dient seither als Ausstellungsraum. Zusammen mit einem Zubau aus den Jahren 1992/93 beherbergt das alte Klostergebäude seit 1994 das Stadtmuseum. Oftmals finden hier auch spezielle Ausstellungen oder, zu besonderen Anlässen, Konzerte statt.
  • Evangelisches Bethaus Wiener Neustadt, ursprünglich Erste Synagoge Wiener Neustadt

Altstadtbauten

  • Gotische Arkaden am Hauptplatz
  • Reste der Stadtmauer
  • Reckturm: Der Reckturm ist der nordwestliche Eckturm der Stadtbefestigung, welcher Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Früher wurde er zur Unterbringung von Folterinstrumenten verwendet. Seit 1957 gibt es im Reckturm ein kleines Museum zu besichtigen und seit 1994 eine Ausstellung einer privaten Waffensammlung.
  • Mariensäule: Die Mariensäule befindet sich am Hauptplatz der Stadt und wurde im Auftrag des Wiener Neustädter Bischofs Leopold Graf Kollonitsch errichtet. Sie soll an die Hochzeiten 1678 der Schwestern Kaiser Leopolds I. in der St. Georgs-Kirche der Wiener Neustädter Burg erinnern.
  • Spinnerin am Kreuz: Die Spinnerin am Kreuz ist eine eindrucksvolle, gotische Wegsäule, die Ende des 14. Jahrhunderts vom Wiener Neustädter Stadtrichter Wolfhart von Schwarzensee gestiftet wurde. Schöpfer dieser 21 m hohen Steinsäule war der herzogliche Baumeisters Michael Knab.

Profanbauten

  • Wasserturm: 1909/10 wurde der Wasserturm nach den Plänen der Wiener Architekten Theiss und Jaksch errichtet. Der weithin sichtbare Wasserturm wurde bald zum Wahrzeichen der Stadt.
  • Torbogen der ehemaligen Lokomotivfabrik (Raxwerke) und Lokomotive Fanny an der Pottendorfer Straße: 1870 wurde die kleine Lokomotive in der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik hergestellt und bis 1966 für innerbetriebliche Transporte verwendet. 1973 wurde sie als Industriedenkmal aufgestellt.
  • Renaissancetor des ehemaligen kaiserlichen Zeughauses
  • Barockes Gartenhäuschen: An die mittelalterliche Stadtmauer angebaute „Sala terrena“ aus dem Ende des 17.Jahrhunderts, mit interessanten Stuckaturen an Wänden und Gewölbe.
  • Schrauthammerbrunnen
  • Biedermeier-Gartenhäuschen
  • Villa Burkhard

Plätze und Parks

  • Hauptplatz [29]
  • Akademiepark
  • Stadtpark
  • Walter-von-der-Vogelweide-Park

Kultur

St. Peter an der Sperr, heutiges Stadtmuseum

Museen

Im Stadtgebiet gibt es eine Vielzahl interessanter Museen zu besuchen[30]:

  • Stadtmuseum (St. Peter an der Sperr)
  • Stadtarchiv – untergebracht in der Vorstadtkirche
  • Flugmuseum Aviaticum
  • Industrieviertelmuseum
  • Krankenhaus-Museum
  • Kurt Ingerl-Gedenkraum
  • Mineralogisches Museum
  • Reckturm
  • Turmmuseum im Dom
  • Bürgercorps–Museum
  • Kunstausstellungen in der ehemaligen Karemliterkirche

Theater

Kino

Früher gab es in Wiener Neustadt eine Reihe von Kinos, heute gibt es nur noch zwei, eines davon ist neu:

  • Cineplexx Wiener Neustadt
  • Zentralkino

Film

Der österreichische Film ist sehr auf Wien zentriert. In Wiener Neustadt spielt aber die Serie Spritzen-Karli mit Karl Merkatz und Hanno Pöschl, in der Merkatz einen Feuerwehrmann verkörpert [31]. Wiener Neustadt ist die Geburtsstadt von Karl Merkatz.

Amtsblatt

Seit 1921 erhalten die Wiener Neustädter das Amtsblatt. Seit einigen Jahren heißt dieses Amtsblatt Allzeit Neu, was eine Anlehnung an den Beinamen der Stadt, Allzeit Getreue, sein soll.

Sport und Freizeit

Stadion Wiener Neustadt

In Wiener Neustadt gibt es 6 Fußballplätze und das Wiener Neustädter Stadion in dem der SC Wiener Neustadt, Nachfolger des 1. Wiener Neustädter SC, seine Heimspiele austrägt. Der Verein spielt seit der Saison 2008/2009 in der Österreichischen Bundesliga. Daneben existieren noch der SV Admira Wiener Neustadt, der 1972/73 ebenfalls in der Bundesliga spielte, der ESV Haidbrunn Wacker Wiener Neustadt und der Club 83. Außer dem SC Wiener Neustadt spielen jedoch alle Vereine in der letzten Klasse, der 2. Klasse Steinfeld.

Wiener Neustadt ist mit dem europäischen Radnetz verknüpft und es gibt überall Parks. Die Stadt besitzt eine grüne Lunge, den Akademiepark. Es gibt dutzende Tennisplätze und Fitnesscenters. 2006 wurde in Wiener Neustadt im Akademiepark die Weltmeisterschaft im Militärischen Fünfkampf ausgetragen und am Schießplatz im Föhrenwald wurde auch vor einiger Zeit die Weltmeisterschaft ausgetragen.

Von den ehemals drei Freibädern in Wiener Neustadt blieb lediglich das Akademiebad bestehen. Das Ungarbad wurde 2006, das Volksbad 2011 geschlossen. Im nordöstlichen Industriegebiet der Stadt befindet sich eines der modernsten Erlebnishallenbäder Österreichs, das Aqua Nova. Zusätzlich gibt es einige Skaterplätze und einen Baseballplatz.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Fritz Angst, Vizebürgermeister a.D. Reg. Rat
  • Ingeborg Friebe (Monheim/Rhein), Bürgermeister a.D.
  • Arnold Grabner, Nationalratsabgeordneter a.D.
  • Klaus Schneeberger, Landtagsabgeordneter
  • GR Kanonikus Monsignore Prof. Heinrich Hahn
  • Kons. Rat Pater Prior Mag. Johannes Vrbecky OCist
  • Hans Wagner, Magistratsdirektor i.R.
  • Peter Geyer, Vizebürgermeister a.D.
  • Holger Linhart, Vizebürgermeister a.D.

Töchter und Söhne

Personen mit Bezug zu Wiener Neustadt

  • Michael Haneke (*1942 München), österreichischer Filmregisseur und Drehbuchautor, in Wiener Neustadt aufgewachsen

Infrastruktur

  • Landesklinikum Wiener Neustadt mit Dialysezentrum
  • Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt
  • Gebietskrankenkasse
  • 4 Postämter
  • WN-TV – Regionalfernsehsender
  • Städtischer Friedhof
  • Arena Nova
  • Aqua Nova

Kasernen in Wiener Neustadt

Feuerwehr, Rettung, Polizei und Justiz

  • Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt
  • Rotes Kreuz Wiener Neustadt
  • Bundespolizeidirektion Wiener Neustadt
  • Einsatzkommando der Bundespolizei Flugfeld
  • Einsatzkommando der Bundespolizei Josefstadt
  • Trainingseinheiten und Hauptsitz der Cobra; siehe: Einsatzkommando Cobra
  • Finanzamt Wiener Neustadt
  • Landes- und Bezirksgericht Wiener Neustadt
  • Justizanstalt Wiener Neustadt

Biomassefernwärme

Im Jänner 1995 hat die EVN Wärme das Heizwerkes des Krankenhauses Wr. Neustadt übernommen und plante damals die Errichtung einer etwa 7 km langen Fernwärmenetzes mit einem Anschlusswert von insgesamt rund 38 MW und einem Jahresabsatz von rund 55 GWh.[32]. Ende der 1990er Jahre wurde in der Civitas Nova auch eine sehr großes Biomasseheizwerk in Betrieb genommen, welches in das Fernwärmenetz eingebunden ist. Das Fernwärmenetz in Wiener Neustadt wurde kontinuierlich ausgebaut. Zunächst erfolgte die Versorgung aus der Wärmezentrale des Krankenhauses (Erdgas). Bis zu einer Gesamtabnahme im Fernwärmenetz von 5 MW wird die gesamte Energie durch das Biomasseheizwerk bereitgestellt. Fast alle öffentlichen Gebäude wurden bisher auf die Biomassefernwärme umgestellt wie z. B.: die Europaschule, das altes Rathaus, die Modeschule und die BAKIP etc. Ebenso sehr viele Wohnhausanlagen konnten auf Fernwärme Biomassefernwärme umgestellt werden wie z. B. die Adlergasse 3, Ferdinand-Porsche-Ring 1, Schlögelgasse 6, etc [33]. Seit 2010 wird zusätzliche Biomassewärme vom Biomasseheizkraftwerk FunderMax in Neudörfl über eine 4 km lange Transportleitung in das Fernwärmenetz Wiener Neustadt geliefert.[34]

Nach Wiener Neustadt benannte Objekte

Eine Insel im Franz-Josef-Land wurde Wiener-Neustadt-Insel (Ostrov Viner Nejstadt) genannt, auf der die höchste Erhebung (620 m ü. A.) dieser Inselgruppe liegt.

Im Wettersteingebirge liegt auf einer Höhe von 2.209 m ü. A. die Wiener-Neustädter-Hütte, die vom Österreichischen Touristenklub unterhalten wird.

Literatur

  • Stadtarchiv Wiener Neustadt, Steinmetzakten.
  • Peter Mertz und Manfred Seidl: Wiener Neustadt. Das Juwel in Niederösterreich. Überreiter, Wien, 2004, ISBN 3-8000-7074-X
  • Gertrud Gerhartl: Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft. Braumüller, Wien 1993, ISBN 3-700310323
  • Sylvia Hahn, Karl Flanner: „Die Wienerische Neustadt“. Handwerk, Handel und Militär in der Steinfeldstadt. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98285-1
  • Karl Flanner: Freiheitskampf. Widerstand im Gebiet Wiener Neustadt, 1938–1945. Verein Alltag Verlag, Wiener Neustadt 2003, ISBN 3-902282010
  • Erwin Reidinger: Planung oder Zufall. Wiener Neustadt 1192. Böhlau Verlag, Wien 2001, 400 S., zahlr. s/w. Abb., ISBN 3-205-99339-X
  • Michael Rosecker: Zwischen Provinz und Internationale. Die frühe Arbeitervereinswelt am Beispiel Wiener Neustadt. Verein Alltag Verlag, Wiener Neustadt 2002, ISBN 3-902282002
  • Werner Sulzgruber: Die jüdische Gemeinde Wiener Neustadt. Von ihren Anfängen bis zu ihrer Zerstörung. Mandelbaum Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85476-163-5
  • Werner Sulzgruber: Die sterbende Stadt. Vom Leben in Wiener Neustadt 1933 bis 1938. Wirtschaftslage – Sozialpolitik – Alltagsbilder. Verein Alltag Verlag, Wiener Neustadt 2006, ISBN 3-902282061
  • Werner Sulzgruber: Das jüdische Wiener Neustadt. Geschichte und Zeugnisse jüdischen Lebens vom 13. bis ins 20. Jahrhundert. Mandelbaum Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-85476-343-7

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Wiener Neustadt – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Wiener Neustadt – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. http://www.wiener-neustadt.gv.at/master.php?etxsid=-1&pid=5614
  2. Karl Flanner: Von der Vereinssiedlung zur Josefstadt. Die Geschichte der ersten Arbeiter-Bau-Genossenschaft 1869. Verlagsanstalt Gutenberg, Wiener Neustadt 1979.
  3. http://www.wetter-neustadt.at/kallgemein.html
  4. http://www.wetter-neustadt.at/keigenschaften.html
  5. http://www.wetter-neustadt.at/kextreme.html
  6. Gerhartl, Wiener Neustadt, S. 3
  7. Gerhartl, Wiener Neustadt, S. 8 ff.
  8. Gerhartl, Wiener Neustadt, S. 15 f. Das „Leopldinum“, ein angeblich aus der Zeit von 1221 bis 1230 stammendes Stadtrecht, erwies sich allerdings als Fälschung aus der Zeit Rudolfs von Habsburg.
  9. Gerhartl, Wiener Neustadt, S. 17
  10. Chronik von Wiener Neustadt, Band 2
  11. Gerhartl, Wiener Neustadt, S. 11
  12. Werner Sulzgruber: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wiener Neustadt (Website der Kulturzeitschrift DAVID, eingesehen am 21. Jänner 2008)
  13. Gerhartl, S. 381 ff.
  14. Gerhartl, S. 397, 405 f.
  15. http://www.wiener-neustadt.gv.at/Stadt_Geschichte_Allgemeine+Geschichte
  16. http://www.wiener-neustadt.gv.at/Stadt_Statut
  17. http://www.wiener-neustadt.gv.at/Stadt_Politik_Stadtsenat
  18. Homepage der Stadt Wiener Neustadt: Porträt Ingrid Winkler
  19. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100323_OTS0147
  20. Homepage der Stadt Wiener Neustadt: Wahlergebnisse vom 14. März 2010
  21. http://www.wiener-neustadt.gv.at/Stadt_Politik_B%FCrgermeister+seit+1945
  22. http://www.wiener-neustadt.gv.at/Tourismus_Kulturparcours
  23. http://www.paraclub.at
  24. http://www.loxn.org/flugplatz.htm
  25. Franz Lange; Von Wien zur Adria; ISBN 3-89702-621-X
  26. http://bsrwn.lsr-noe.gv.at/html/volksschulen.html
  27. http://www.wiener-neustadt.gv.at/p-995.html
  28. Propstei- und Hauptpfarre Wiener Neustadt Das Bauwerk des Domes von Wiener Neustadt, abgerufen am 28. September 2009
  29. dade.at Tadashi Kawamata: sidewalk, Kunstaktion 1996
  30. http://www.wiener-neustadt.gv.at/Service_Kultur_Museen
  31. http://www.imdb.de/title/tt0112176
  32. [1] Morris A. Pierce, district energy historian and energy manager, University of Rochester; Stand: 10. Juni 2010
  33. [2] Klimabündnis; Bericht der Aktivitäten der Stadt Wiener Neustadt vom Okt. 2007; Stand: 10. Juni 2010
  34. EVN eröffnet erste Fernwärmeleitung vom Burgenland nach Niederösterreich Abgerufen am 30. Dezember 2010

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