- Wardow
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Wappen Deutschlandkarte 53.93305555555612.41666666666739Koordinaten: 53° 56′ N, 12° 25′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Rostock Amt: Laage Höhe: 39 m ü. NN Fläche: 68,85 km² Einwohner: 1.407 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km² Postleitzahl: 18299 Vorwahl: 038459 Kfz-Kennzeichen: GÜ Gemeindeschlüssel: 13 0 72 112 Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 7
18299 LaageWebpräsenz: Bürgermeister: Günther Schink Lage der Gemeinde Wardow im Landkreis Rostock Wardow ist eine Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Laage mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Wardow liegt nördlich und östlich der Stadt Laage, ca 25 km von Rostock entfernt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von der Endmoräne westlich der Recknitz über die Recknitzniederung nach Osten in einen sanft hügeliges Bereich, der vom Pludderbach und der Polchow entwässert wird (beide Zuflüsse der Recknitz). Die Höhen erreichen kaum 50 m ü. NN. Das Gemeindegebiet wird heute vornehmlich von der Landwirtschaft geprägt.
Gemeindegliederung
Schon seit Jahrhunderten gehören die Orte Wozeten und Spotendorf zu Wardow. Weitere Ortsteile der erweiterten Gemeinde Wardow sind Alt Kätwin, Goritz, Groß Ridsenow, Klein Ridsenow, Kobrow, Kossow, Neu Kätwin, Polchow, Teschow und Vipernitz.
Geschichte
Zum ersten Mal taucht Wardow 1270 in einer Urkunde auf.
Mecklenburgs älteste Handelsstraße, die Via Regia führte vor 1000 Jahren hier entlang. Sie wurde sowohl von slawischen als auch arabischen Händlern genutzt. Damals war Polchow eine Raststätte, während bei Wardow eine schützende Wallburg lag. Die Erdanlage dieses Burgwalls ist noch erhalten. An die frühmittelalterlichen Wallanlagen schließt sich der Landschaftspark des Gutshauses Wardow an. Das Neogotische Gutshaus aus dem 19 Jahrhundert wurde bis vor einigen Jahren als Schule genutzt und wird derzeit renoviert.
Zu den bedeutenden frühen Siedlungsspuren in der Gemeinde Wardow zählen außerdem Hügelgräber und Steinhügelgräber.
1788 wurde dort eine Mühle errichtet. Die jetzt noch existierende Erdholländermühle, die bis 1967 in Betrieb war, stammt aber erst aus dem Jahre 1891. Seit 1798 befand sich auch eine ritterliche Schule im Ort. Ab der Wende 1990, mit dem Bau neuer Eigenheime, hat sich Wardows Ortsbild deutlich verändert.
Eingemeindungen
Spotendorf und Wozeten wurden am 1. Juli 1950 eingegliedert. Am gleichen Tag wurde Alt Polchow nach Groß Ridsenow eingegliedert. Am 1. Juli 1972 wurde der Ort nach Wardow umgegliedert.[2]
Goritz kam am 1. Juli 1950 nach Kobrow, das seit dem 1. Juli 1972 zu Wardow gehört.[2]
Am 1. Januar 2002 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Groß Ridsenow der Gemeinde Wardow angegliedert.[3] Am 1. Januar 2004 folgte Alt Kätwin.[4]
Polchow
Polchow, das älteste Dorf im ehemaligen Landkreis Güstrow, wurde 1216 erstmals urkundlich genannt. Damals erhielt das Kloster Dargun von Kasimir, Herzog von Pommern, das Landgut Polchow. Ebenso erhielt das Kloster vom Bischof Konrad von Cammin das Patronatsrecht über die Polchower Kirche. Während der Reformation, um 1552 erfolgte die Auflösung des Klosters. Polchow ging in herzoglicher Besitz über. Im Jahre 1613 wurde der Ort ritterschaftliches Gut. Als Lehngut wird es an Jürgen von Moltke vergeben. 1631 entzog man den Moltkes Gut Polchow wegen ihrer Dienste für General Wallenstein. Jetzt erhielt es der schwedischen General Acke von Tott, danach Oberst James Ramsey. 1653 erhielten die Moltkes das Gut zurück. Im Jahre 1728 verkaufte man Polchow für 19.666 Taler an Graf Henning Ludwig von Basservitz und von 1748 bis 1750 wird der Hof Neu Polchow als Nebengut von Groß Ridsenow durch den Baron von Wendhausen angelegt.
Seine noch aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche wurde 1888 wegen Baufälligkeit abgerissen. An ihre Stelle trat das zwischen 1888 bis 1891 im neugotischen Stil von Gotthilf Ludwig Möckel entworfen und dem Teterower Baumeister Pitschner errichtete Gotteshaus. Auf dem an der Kirche gelegenen Friedhof steht die tausendjährige Sommerlinde. Sie wurde 1937 zum Naturdenkmal erklärt und ist die älteste Linde Mecklenburgs.
Sehenswert ist das heute unter Denkmalschutz stehende Gutshaus Polchow. Es wurde ebenfalls von Möckel entworfen und von Pitschner zwischen 1904 bis 1907 gebaut. An seiner Stelle stand ein Vorgängerbau, den Wilhelm von Lowtzow, dessen Eltern 1893 das Gut erwarben, abreißen ließ. 1934 ging das Gut in den Besitz des Cottbuser Tuchfabrikanten Fritz LolI über, der 1945, nach dem Einmarsch der Roten Armee enteignet wurde. Das Gut war jetzt ein Flüchtlingslager. Nach einer wechselvollen Geschichte als soziale Einrichtung, befindet sich das Gutshaus seit 2002 wieder in Privatbesitz.
Alt Kätwin
Die ehemals selbständige Gemeinde Alt Kätwin wurde 1238 und Groß Ridsenow erstmals 1304 erwähnt.
Groß Ridsenow, in den 1930er Jahren von Bauern aus dem Schwarzwald, aus Ostfriesland und Holstein aufgesiedelt, verfügt über einen sehenswerten Glockenturm (die Kirche war im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt) und ein Gutshaus aus dem Jahr 1776.
Spotendorf
Auch Spotendorf, auch von der Lage her eine der schönsten Gutsanlagen im Kreis Güstrow, gehört zu den alten Siedlungsstellen. Im Jahre 1284 besaß der Bürger Heinrich Frese das Gut Spotendorf, das er im Jahre 1286 der Stadt Rostock überließ. Das Gutshaus wurde um 1870 im neoklassizistischen Stil mit Park nach Norden erbaut, das Gutsgelände mit Findlingsummauertem Teich nach Süden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war es im Besitz des Dr. Albrecht Wendhausen, der in der Weimarer Republik in den Kapp-Putsch verwickelt war. Wendhausen wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges ermordet. Um 1900 wurde die Dachfassade durch zwei zusätzliche Gaupen erweitert. Eine schöne Scheune ist noch heute erhalten, sodass das ehemalige Gutsgelände noch heute erlebbar ist. Seit 1992 ist das Gutshaus wieder in Privatbesitz.
Kobrow
Ein anderer heutiger Ortsteil, Kobrow, findet sich erstmals 1346 in den Annalen. Die Familie von Bülow ließ dort 1860 das Kobrower Schloss erbauen, heute eine Sehenswürdigkeit.
Verkehrsanbindung
Durch das Gemeindegebiet führt die Verbindungsstraße von Laage nach Tessin. Südlich von Wardow verläuft die B 108 (Rostock - Laage - Teterow) und nördlich die A 20 (Anschlussstellen Dummerstorf, Sanitz und Tessin). In der nahen Stadt Laage besteht Bahnanschluss nach Rostock, Güstrow und Berlin.
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
Weblinks
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