- Theodor Krüger
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Theodor Krüger (* 16. März 1818 in Schwerin; † 27. September 1885 ebenda) war ein deutscher Architekt der Neogotik. Zu seinen wichtigsten Bauten zählt die Paulskirche in Schwerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Theodor Krüger studierte an der Bauakademie in Wien, danach an der Berliner Bauakademie. 1842 beendete er seine Ausbildung mit der Prüfung zum Baukondukteur. Krüger ging zurück nach Mecklenburg und arbeitete anfangs an Umbau bzw. Instandsetzung diverser historischer Kirchen. Eine seiner ersten Aufträge war die Umgestaltung der Marienkirche in Röbel. Seine Arbeit wurde hoch geschätzt und so wurde Krüger bereits 1853 zum Großherzoglich Mecklenburgischen Baumeister und Leiter des Kirchenbauwesens im Land berufen. Ein größeres Vorhaben war in der Folge der Umbau der Schelfkirche in Schwerin 1858. Der von Jakob Reutz 1708–1713 errichtete Barockbau war in desolatem Zustand, Inneneinrichtung und farbliche Gestaltung mussten komplett erneuert werden. Erfolgreich war auch die Umgestaltung des Schweriner Domes 1867. Hier hatte Krüger die anspruchsvolle Aufgabe, die Grabmale der großherzoglichen Familie in den Dom zu integrieren. Die „Kapelle des heiligen Blutes“ wurde dafür umgestaltet, Krüger bezog aber alle Gegebenheiten, wie die Ladegast-Orgel oder das Altarbild in sein Gesamtkonzept mit ein. Hauptaltar, Kanzel und Gestühl wurden ebenfalls erneuert. Bei den Restaurierungsarbeiten am Doberaner Münster war Krüger anschließend tätig, er gestaltete das Gestühl, die Kanzel, den Fürstenstuhl und das Orgelprospekt. Sein Meisterwerk aber ist zweifellos die Paulskirche in Schwerin. Hier schuf Krüger zusammen mit dem „geistigen Architekten“ Theodor Kliefoth ein einheitliches geistliches und architektonisches Gesamtwerk. Krüger schöpfte gekonnt aus den reichen Formen norddeutscher Backsteinarchitektur und schuf ein von zierlichen Formen geprägtes neugotisches Gotteshaus.
1862 wurde Theodor Krüger der Titel „Baurat“ verliehen.
Werk (Auswahl)
- 1843–1850: Restaurierung und Kirchturm der St.-Marien-Kirche in Röbel
- 1843: Herrenhaus im Tudorstil in Charlottenthal (Krakow am See)
- 1848–1849: Kirche in Plate
- 1850–1854: Restaurierung der St.-Georgen-Kirche Waren (Müritz)
- 1853–1874: Herrenhaus auf Gut Kalkhorst
- 1855-1857: Mitwirkung am inneren Umbau der Klosterkirche Dobbertin
- 1857: Sparkassengebäude in Schwerin
- 1858: Umbau der Schelfkirche in Schwerin
- 1863–1869: Paulskirche in Schwerin
- Kapelle auf dem Alten Schweriner Friedhof
- 1864: Lehrerseminar und Blindenanstalt in Neukloster
- 1866-1869: Entwurf und Bau eines Damenhauses auf zwei Etagen im Kloster Dobbertin
- 1866-1871: Kirche Warnemünde
- 1867: neugotische Ausstattung des Schweriner Doms
- 1867: Kirche in Satow
- Kirchenumbau in Passow bei Lübz
- 1869: Kirche in Barnin
- 1872: Dorfkirche Banzkow
- 1877/79: „Durchbau“ der Marienkirche Plau
- 1882–1885: Kirche in Vellahn
Literatur
- Gerhard Steiniger: Baumeister in Mecklenburg aus acht Jahrhunderten. Verlag Reinhard Thon, Schwerin 1998, ISBN 3-928820-88-5
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