- Stuart M. Kaminsky
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Stuart Melvin Kaminsky (* 29. September 1934 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Krimischriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Lebenslauf
Kaminsky studierte Journalistik und Anglistik an der Universität Illinois und Rhetorik an der Northwestern University. Dort unterrichtete er ab 1973 auch 16 Jahre lang, bevor an die Florida State University ging und die Leitung des Konservatoriums für Film- und Fernsehproduktion übernahm.
In den 70er Jahre begann er mit dem Schreiben von Kriminalromanen und sein erster Seriendetektiv, der veröffentlicht wurde, war Toby Peters. Dieser bekam seine fiktiven Aufträge von existierenden Berühmtheiten meist aus dem Filmgeschäft wie Errol Flynn, Gary Cooper oder Charlie Chaplin, aber auch anderen wie Albert Einstein und Salvador Dali[1].
Anfang der 80er Jahre begann er, sich für seine osteuropäischen Wurzeln zu interessieren und daraus ergab sich die Serie um den russischen Inspektor Porifirij Petrovich Rostnikov. Der vierte Rostnikov-Roman Kalte Sonne, der 1987 erschien, war Kaminskys erfolgreichstes Buch. Damit gewann er nicht nur einen Edgar Award, sondern auch den französischen Prix du Roman d'Aventures. Eine dritte wiederkehrende Figur mit autobiografischen Zügen ist Abe Liebermann, ein jüdischer Polizist aus Chicago, wo Kaminsky lange Zeit gelebt hatte.
Mit sechzig Jahren beendete Stuart Kaminsky seine Lehrtätigkeit und ist seitdem nur noch als Schriftsteller tätig. Über 60 Krimis und 35 Kurzgeschichten hat er von 1977 bis 2008 veröffentlicht. Dazu kommen mehrere Biografien aus der Filmwelt (Gary Cooper, Clint Eastwood, John Huston und Don Siegel) sowie Sachbücher ebenfalls zum Thema Film. Er schrieb auch Film- und Fernsehdrehbücher, so war er Dialog-Autor von Es war einmal in Amerika (1984)[2] und schrieb eine Folge einer Nero-Wolfe-Serie (2002), einem seiner Lieblingsdetektive. Zum literarischen Ableger der Krimiserie Detektiv Rockford – Anruf genügt trug er zwei Romane bei und zu CSI: New York verfasste er ab 2005 drei weitere Bücher.
Sechsmal wurde Kaminsky für den Edgar Award, den größten US-amerikanischen Krimipreis, nominiert, für drei Romane, zwei Kurzgeschichten und ein Sachbuch. Zwischenzeitlich war er auch einmal Vorsitzender der Mystery Writers of America, der US-amerikanischen Krimiautorenvereinigung, die diesen Preis verleiht. 2006 wurde er von der MWA mit dem Grand Master Award für seine Lebensleistung ausgezeichnet. Im Jahr darauf bekam er für sein Lebenswerk auch den Shamus Award.
Gut die Hälfte der Kriminalromane von Stuart Kaminsky wurde ins Deutsche übersetzt. Von 1984 bis 1999 wurden insbesondere seine Serien um Toby Peters und Inspector Rostnikov fast vollständig in Deutschland veröffentlicht.
Werke
Toby Peters
- Mord im Studio (Bullet for a Star, 1977)
- Hinter Hollywoods Kulissen (Murder on the Yellow Brick Road, 1977)
- Nichts geht mehr (You Bet Your Life, 1978)
- Die Howard-Hughes-Affäre (The Howard Hughes Affair, 1979)
- Vorsicht vor dem Vampir (Never Cross a Vampire, 1980)
- 12 Uhr nachts (High Midnight, 1981)
- Die Tränen des Clowns (Catch a Falling Clown, 1982)
- Aus meinem Leben (He Done Her Wrong, 1983)
- Der Fala-Faktor (The Fala Factor, 1984)
- Ausgezählt (Down for the Count, 1985)
- Wer erschoss Lewis Vance? (The Man Who Shot Lewis Vance, 1986)
- Ein schlauer Kopf (Smart Moves, 1986)
- Der Doppelgänger (Think Fast, Mr. Peters, 1987)
- Mein Freund Dash (Buried Caesars, 1989)
- Galavorstellung (Poor Butterfly, 1990)
- Rasputins Rache (The Melting Clock, 1991)
Inspector Rostnikov
- Tod eines Dissidenten (Death of a Dissident, 1981)
- Nachts auf dem roten Platz (Black Knight on Red Square, 1983)
- Rotes Chamäleon (Red Chameleon, 1985)
- Kalte Sonne (A Cold, Red Sunrise, 1987)
- Roter Regen (A Fine Red Rain, 1988)
- Zwangsurlaub für Rostnikov (Rostnikov's Vacation, 1990)
- Der Mann, der wie ein Bär ging (The Man Who Walked Like a Bear, 1991)
- Tod eines russischen Priesters (Death of a Russian Priest, 1992)
- Harte Währung (Hard Currency, 1995)
- Blutige Rubel (Blood and Rubles, 1996)
- Wie Wölfe im Winter (Tarnished Icons, 1997)
Andere
- Die Stimme des Mörders (When the Dark Man Calls, 1983)
- Liebermanns Wahnsinn (Lieberman's Folly, 1991, Abe Lieberman)
- Liebermanns Entscheidung (Lieberman's Choice, 1993, Abe Lieberman)
- Liebermanns Juwel (Lieberman's Thief, 1995, Abe Lieberman)
- Liebermanns Gesetz (Lieberman's Law, 1996, Abe Lieberman)
- Spur nach Süden (Vengeance, 1999, Lew Fonesca)
Weblinks
- Literatur von und über Stuart Kaminsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stuart M. Kaminsky in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Homepage von Stuart Kaminsky (englisch)
- Interview mit Kaminsky
- englische Bibliografie
- Interview (englisch)
- Bibliografie Kurzgeschichten (englisch)
Einzelnachweise
Personendaten NAME Kaminsky, Stuart ALTERNATIVNAMEN Kaminsky, Stuart Melvin KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Krimiautor GEBURTSDATUM 29. September 1934 GEBURTSORT Chicago, Illinois, USA
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