- Paul Pfizer
-
Paul Achatius von Pfizer (* 12. September 1801 in Stuttgart; † 30. Juli 1867 in Tübingen) war ein württembergischer Politiker, Journalist, Jurist und Philosoph.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Paul Pfizer besuchte von 1807 bis 1819 das obere Gymnasium in Stuttgart. Danach studierte er Rechtswissenschaften in Tübingen, hörte aber auch philosophische und naturwissenschaftliche Vorlesungen. Nach Bestehen der 1. höheren Justizdienstprüfung war er von 1823 bis 1826 Sekretär im württembergischen Departement des Innern. 1826 legte er die 2. Dienstprüfung ab und war danach Justizassessor bzw. Oberjustizassessor beim Gerichtshof in Tübingen. 1831 trat er aus dem Justizdienst aus und war danach als Schriftsteller und Advokat in Stuttgart beschäftigt. 1846 entschloss er sich, eine Stelle als Gehilfe des Stuttgarter Stadtschultheißen anzunehmen. Vom 9. März bis 13. August 1848 war er schließlich Staatsrat und Leiter des Departements des Kirchen- und Schulwesens (vergleichbar dem heutigen Kultusministerium) der württembergischen Regierung Römer. Von 1851 bis 1858 arbeitete Pfizer als Justizrat beim Gerichtshof in Tübingen, 1858 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.
Politik
Am 30. April 1832 nahm er an der Protestversammlung der gewählten Abgeordneten in Bad Boll teil, er war Mitunterzeichner der Resolution zur baldigen Einberufung des Landtags. 1833 wurde er im Wahlkreis Tübingen in den württembergischen Landtag gewählt, dem er bis 1838 angehörte. Dort wurde er zusammen mit Ludwig Uhland zu einem der Wortführer der liberalen Opposition.
1848 gehörte Pfizer dem Vorparlament an und war anschließend Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung.
Ehrung, Nobilitierung
Paul von Pfitzer wurde 1864 mit der Kommenturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone ausgezeichnet[1], welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war.
Werke (Auswahl)
Seine bedeutendste politische Schrift war sein "Briefwechsel zweier Deutschen" aus dem Frühjahr 1831. Darin forderte er eine Vereinigung der deutschen Staaten unter der Führung Preußens und unter Ausschluss Österreichs. Diese Veröffentlichung führte zu seiner Entlassung aus dem Staatsdienst.
- Briefwechsel zweier Deutschen, 1831 (Digitalisate: Erstausgabe, 2. Aufl. 1832)
- Ueber die Entwicklung des öffentlichen Rechts in Deutschland durch die Verfassung des Bundes, 1835 (Digiatlisat)
- Gedanken über Recht, Staat und Kirche, 1842
Literatur
- Theodor Schott: Pfizer, Paul. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 668–677.
- Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Düsseldorf: Droste-Verlag, 1998, S. 260 f. ISBN 3-7700-0919-3.
- Christian Kennert: Die Gedankenwelt des Paul Achatius Pfizer. Eine Studie zum Denken des deutschen Frühliberalismus. Berlin: Duncker & Humblot, 1986. ISBN 3-428-06003-2
- Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 660.
Einzelnachweise
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1866, Seite 37
Weblinks
- Literatur von und über Paul Pfizer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wikimedia Foundation.