Zur Person
Nach dem Besuch des humanistischen Mathiasgymnasiums in Breslau studierte Alfred Herrmann ab 1899 Geschichte, Literaturgeschichte, Philosophie und Volkswirtschaft in Breslau, München und Bonn.
Am 15. Mai 1903 promovierte er zum Dr. phil. bei Aloys Schulte an der Universität Breslau mit der Dissertation „Marengo. Die Schlacht am 14.6.1800“.
Von 1903 bis 1905 arbeitete Herrmann als Privatsekretär bei Geheimrat Hüffer in der Philosophischen Fakultät an der Universität Bonn. Dort habilitierte er sich 1906 zunächst für mittlere und neue Geschichte bevor er sich 1912 an der Universität Hamburg mit dem Titel „Der Aufstieg Napoleons“ umhabilitierte. Von 1906 bis 1913 lehrte Alfred Herrmann als Privatdozent an der Universität Bonn.
Vom 1. Oktober 1913 bis 1919 wirkte er als Professor für Geschichte an der Akademie Posen und wurde nach der Angliederung Posens an Polen im Zuge des Versailler Vertrags zunächst in den einstweiligen Wartestand versetzt. Parallel war er vom Oktober 1914 bis Dezember 1918 Leiter der Presseabteilung des Stellvertretenden Generalkommandos 5. Armeekorps in Posen.
Vom 1. Dezember 1919 bis zum 1. Oktober 1923 arbeitete Alfred Herrmann als Chefredakteur der Oldenburgischen Landes-Zeitung, zuletzt dort gleichzeitig als Verlagsdirektor.
Anschließend betätigte er sich bei der Kieler Zeitung als Chefredakteur und ab 1924 als Politischer Redakteur und stellvertretender Chefredakteur am Hamburger Fremdenblatt.
Ab 1923 lehrte er als Lehrbeauftragter für Zeitungswesen sowie Land- und Seekriegsgeschichte an der Universität Kiel und vom 20. Juli 1927 bis 1932 als Honorarprofessor für neuere deutsche Geschichte, Zeitungswesen und Politik an der Universität Hamburg.
Ab Ende 1932 war Herrmann wiederum als Auslandskorrespondent des Hamburger Fremdenblattes in Warschau tätig.
Anschließend betätigte er sich von 1936 bis 1944 wieder als Verlagsdirektor in Dresden und Berlin und war ab Ende 1938 bis 1939 mit einer Sonderaufgabe an der Berliner Börsenzeitung betraut.
Ab dem Sommersemester 1946 bis zum 30. September 1949 lehrte Alfred Herrmann als außerordentlicher Professor für Strukturlehre und vom 1. Oktober 1949 bis zu seiner Emeritierung zum 31. März 1953 als Ordinarius für Geschichte am Lehrstuhl für Geschichte in der Fakultät I für Allgemeine Wissenschaften (ab 1949 Fakultät II Allgemeine Ingenieurwissenschaften, ab 2. Februar 1950 in der neu gegründeten Humanistischen Fakultät I) an der Technischen Universität Berlin.
Gleichzeitig unterrichtete Alfred Herrmann von 1947 bis 1949 als Honorarprofessor an der Universität Hamburg.
Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften
- 1919 bis 1920: Mitglied der Weimarer Nationalversammlung (DDP) und bis 1924 politisch tätig
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seit 1930: Mitglied des Hauptvorstandes des Reichsverbandes der deutschen Presse und vom 1. April 1933 bis 1935 deren Hauptgeschäftsführer
- 1950 bis 1951: Prodekan der Humanistischen Fakultät I der Technischen Universität Berlin
- 1951 bis 1952: Dekan der Humanistischen Fakultät I der Technischen Universität Berlin
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1952 bis 1953: Prodekan der Humanistischen Fakultät I der Technischen Universität Berlin
- seit 1951: Vorsitzender der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien
Ehrungen
- 10. Februar 1958: Ehrensenator der Technischen Universität Berlin