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Mittelrheinsteig
2,5-3h, 7,5km
Schwierig
Klettersteigset, Kletterhandschuhe, Steinschlaghelm.
Ganzjährig
Mit dem Zug zum Bahnhof Boppard Hauptbahnhof. Von Koblenz aus benötigt man 10-15min, von Mainz aus 50-70min. Alternativ kann man mit dem Auto anreisen und an der Sesselbahn Boppard parken, dies entspricht auch dem eigentlichen Startpunkt der Tour.
Der Mitterheinsteig, auch Traumschleife Mittelrhein-Klettersteig genannt, ist eine Wanderroute mit Klettersteigeinlagen bei Boppard. Somit befindet sich der Steig im nördlichsten Ausläufer des Hunsrück direkt oberhalb des Rheins. Auf der anderen Rheinseite beginnt bereits der Taunus. Der Steig ist sehr gut durch Leitern, Bügel und Stifte entschärft und durch Drahtseile gesichert. Alle Kletterpassagen können jedoch bei Bedarf einzelnd auf der „Wandervariante“ umgangen werden. Aus diesem Grund eignet sich der Mittelrheinsteig besonders für Anfänger und Erst-Kletterer. Die Route ist ein Rundweg, der neben zahlreichen Kletterpassagen überwiegend aus Wanderpfaden besteht und weniger aus breiten Forstwegen. Zudem bietet der Rundweg unzählige Aussichtspunkte mit Sitzgelegenheiten. Wir folgen der rosanen Wegmarkierung SH (Traumschleife Saar-Hunsrück) entlang der gesamten Rundtour.
Wir beginnen die Tour am Hauptbahnhof Boppard. Von hier laufen wir über die Säulingerstraße Richtung Norden zur Sesselbahn Boppard, wo die eigentliche Tour startet. Der Steig ist durch ein Schild an der Straße gekennzeichnet und kann somit kaum verfehlt werden. Nach kurzer Zeit steigt der Pfad aus steinernen Stufen an und bringt uns zur ersten Abzweigung: „Klettervariante“ und „Wandervariante“. Wir wählen erstere und steigen kurz weiter auf bis zum Klettersteigeinstieg mit der ersten Leiter. Die Route geht folgend im Auf und Ab durch den Klettersteig, wobei abwärts fast ausschließlich über Leitern geschieht, während aufwärts Leitern, Stifte und Sprossen benutzt werden.
Nach einer Weil erreichen wir etwa gegenüber dem Ort Filsen, auf der anderen Rheinseite, eine aussichtsreiche Bank, an der wir Halt machen. Der Weg führt uns etwas weiter erneut zu einem Leiternabstieg, von wo aus wir ein markantes Klärwerk erblicken können. Der Weg verläuft nun in einen Wald hinein, wo wir auf den finalen und zugleich längsten Kletteranstieg treffen. Wer möchte, kann hier auch aus dem Steig über einen Wanderweg zum Rhein hinabsteigen.
Vor uns ist ein lange Menschenschlange im Steig, weshalb wir warten bis diese weit aufgestiegen ist, damit wir nicht in die Verlegeheit von Steinschlägen geraten. Dieser letzte Anstieg zählt unzählige Sprossen, bedarf aber wenig Anstrengung Dennoch ist dieser geschätzt 30-50m hoch. Auf der Mitteleben müssen wir erneut halten, da die Schlange nur langsam vorwärts kommt. Wir genießen zwischenzeitlich die tolle Aussicht. Sobald das Drahtseil endet, endet auch der Steig und wir befreien uns von unserer Kletterausrüstung.
Wenige Meter höher erreichen wir über einen Wanderpfad eine wunderschön gelegene Aussichtsbank. Der Blick von hier über die Rheinschleife ist eine Rast wert. Weiter geht es auf einer Mischung aus Pfad und breitem Waldweg zunächst vorbei am Aussichtspunkt Bopparder Hamm bis wir nach einer Weile im Auf und Ab an einer größere Kreuzung auf eine hölzerne Schutzhütte treffen.
An der Kreuzung führen drei Wege ab, wir wählen den schmalen Pfad zur linken Hand. Es geht vorbei am Bikepark, am Gasthaus Vierseenblick und am Gasthaus Gedeonseck bis wir auf einen hölzernen Pavillon kurz vor dem Abstieg treffen. Von hier aus hat man meiner Meinung nach den schönsten Blick auf die Rheinschleife der gesamten Rundtour. Der letzte Abstieg verläuft über Serpentinen auf steinernem Untergrund unterhalb des Sessellifts. Nach einigen Minuten treffen wir auf den Klettersteigzustieg; von hier ist der Rückweg gleich dem Hinweg.
Der Mittelrheinsteig ist ein schöner Klettersteig, der neben einfachen Kletterpassagen schöne Wanderpfade und Ausblicke bietet. Der Abstieg über den Bergrücken am Ende der Rundtour hat mir besonders gut gefallen, da man Ausblicke wie auf einem Grat bekommt, nämlich in beide Richtungen des Bergrückens. Der Blick hinab auf die Rheinschleife ist zudem ein Highlight, auf das man sich am Ende der Tour freuen kann. Wer noch keinerlei Klettererfahrungen hat, kann das gesicherter Klettern in diesem Steig prima ausprobieren, da für das Vorankommen auch Passagen umlaufen werden können.