Im Zentrum Namibias befindet sich eine der vielfältigsten und wohl auch untypischsten Städte Afrikas – Windhoek. Ich verrate euch, was es in Windhoek zu entdecken gibt und warum ihr die Stadt auf eurer Reise keinesfalls aussen vor lassen solltet!
Wer nach Namibia reist, möchte in erster Linie auf Safari gehen, dabei die legendären Big 5 sehen und den Wüstenzauber der Namib und der Kalahari Wüste erleben. Doch jedes noch so grosse Abenteuer startet erst einmal hier, in Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Trotz der Vorfreude auf die unglaubliche landschaftliche Vielfalt des Landes solltet ihr euch unbedingt ein paar Tage Zeit nehmen, um Windhoek kennenzulernen, schliesslich ist es hier irgendwie doch ganz anders als in unseren Vorstellungen.
Wissenswertes | Sehenswürdigkeiten | Eure Reise nach Namibia
Wissenswertes rund um Namibia & Windhoek
Damit ihr eine kleine Vorstellung von Windhoek und Namibia bekommt, möchte ich euch Stadt und Land erst einmal kurz vorstellen:
- Windhoek kann über den Flughafen Windhoek-Eros und über den Hosea Kutako International Airport erreicht werden. Ein Flug nach Windhoek dauert circa 11 Stunden, ein oder mehrere Zwischenstopps sind jedoch die Regel. Komfortabel könnt ihr zum Beispiel mit Qatar Airways nach Namibia fliegen. Von Zürich geht es so über Doha nach Afrika.
- Einen lästigen Jetlag müsst ihr übrigens nicht befürchten. In Namibia herrscht gerade einmal eine Stunde Zeitverschiebung, sodass sich euer Körper nicht erst an eine neue Zeit gewöhnen muss.
- In Namibia leben knapp 2,1 Millionen Menschen, 322.000 davon in Windhoek, was die Stadt zu einer eher „kleinen“ Hauptstadt macht. Wusstet ihr, dass in Namibia so wenig Menschen leben, dass es sogar das zweit dünn besiedelte Land der Erde ist? Viel Raum also für atemberaubende Landschaften.
- Windhoek oder Windhuk? Zwar wurde die Schreibweise Windhoek 1918 offiziell beschlossen, jedoch wird die Schreibweise Windhuk im deutschen Sprachgebrauch ebenfalls ab und an verwendet. Der Name der Stadt bedeutet so viel wie „windige Ecke“, ein dezenter Hinweis auf die Tallage der Stadt.
- Erst seit 1990 ist Namibia unabhängig, vorher stand das Land unter der Verwaltung Südafrikas.
- Für die Einreise ins Land wird kein Visum benötigt, wenn ihr euch nicht länger als drei Monate in Namibia aufhaltet. Ein mindestens sechs Monate gültiger Pass mit zwei freien Seiten reicht aus.
- Namibia liegt auf der Südhalbkugel, somit sind auch die Jahreszeiten anders als beispielsweise bei uns. Die Monate Dezember, Januar und Februar gelten als die heissesten, während es im Juni und Juli besonders nachts sehr kalt werden kann. Die beste Reisezeit für Namibia sind die gemässigten Monate im Frühling sowie der Spätsommer und Herbst. In diesen Monaten könnt ihr mit angenehmen Temperaturen und einer grossen Artenvielfalt in den Nationalparks Namibias rechnen.
- Die offizielle Währung von Namibia ist der Namibia-Dollar oder auch der Südafrikanische Rand. Geld könnt ihr zum Beispiel direkt am Flughafen von Windhoek abheben oder wechseln.
- Die Amtssprache in Namibia ist Englisch. Doch auch Deutsch wird euch besonders in Windhoek immer wieder begegnen.
Sehenswürdigkeiten in Windhoek
Burgen, Kirchen und Paläste, Parks und Museen – die Sehenswürdigkeiten Windhoeks unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht von denen beliebter europäischer Grossstädte, die jedes Jahr zahlreiche Touristen faszinieren. Typisch Afrika ist das ja nicht gerade, jedoch sind auch genau diese Gegebenheiten der Grund, warum Windhoek einfach etwas Besonderes ist!
Die Christuskirche – Das deutsche Wahrzeichen Windhoeks
Das Wahrzeichen der Stadt Windhoek ist… deutsch?! Ja, die 1907 errichtete Christuskirche im historischen Zentrum der Stadt erinnert an den langersehnten Frieden zwischen den Deutschen, die bis 1915 als Kolonialherren über Namibia walteten, und den Einwohnern Namibias. Seit dieser Kolonialisierung sind die Mehrheit der Namibier Christen, sodass ihr in Namibia mit Sicherheit noch die ein oder andere hübsche Kirche sehen werdet.
In unmittelbarer Nähe zur Christuskirche steht ausserdem das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum, das euch schon aufgrund seiner Bauweise und seiner gläsernen Fassade ins Auge springen wird. Das Nationalmuseum soll an die Geschichte des Kolonialismus in Namibias und an den Kampf um die Unabhängigkeit erinnern und auf mehreren Etagen über eben jene Themen informieren. Vor dem Museum steht die Statue des Gründungsvaters der namibischen Nation, Sam Nujoma, einer prägenden Persönlichkeit des Landes. Der Eintritt in das Museum ist übrigens kostenfrei, sodass sich ein Abstecher in jedem Fall lohnt!
Der Tintenpalast – Der Sitz des Parlaments
Mit dem Tintenpalast hat erneut ein Deutscher seine Fussspuren in Windhoek hinterlassen. Das Gebäude, das 1913 erbaut wurde, ist heute der Sitz der namibischen Nationalversammlung. Das eigentliche Highlight ist jedoch nicht das Gebäude im Kolonialstil, sondern die prächtigen Gärten, die den Palast umgeben. Die gepflegten Parks sind die grüne Lunge der Stadt und bieten sich für einen erholsamen Spaziergang an. Da kann man auch schon mal vergessen, dass man sich in einem Land befindet, das hauptsächlich durch Wüsten und ein niederschlagsarmes Klima geprägt ist.
Katutura – Ein authentisches Kontrastprogramm
Warum ich euch eine Katutura Tour ans Herz lege? Weil ihr innerhalb dieser Touren die Möglichkeit habt, in die Geschichte Namibias einzutauchen und mehr über die namibischen Bevölkerungsgruppen Ovambo, Herero und Damara lernen könnt. Dass die Apartheit auch in Namibia ihre Fussspuren hinterlassen hat, zeigt sich spätestens daran, dass der 10. Dezember als Tag der Menschenrechte einer der 12 Feiertage Namibias ist. An diesem Tag wird an den Aufstand im Jahr 1959 erinnert, den die Zwangsumsiedlung zur Folge hatte und bei dem mehrere Aufständische getötet wurden.
Der Heldenacker – Ein Denkmal des Freiheitskampfes
Eines der neueren Bauten in Windhoek ist das Kriegsdenkmal Heldenacker ausserhalb der Stadt. Die Anlage, aus dessen Mitte ein riesiger Obelisk hervorsticht, wurde nicht etwa von Deutschen, sondern von Nordkoreanern gebaut. Skurril, oder hättet ihr gewusst, dass sich ein kleines Stück Nordkorea in Namibia befindet? Und eines sei verraten: Der Heldenacker ist nicht das einzige nordkoreanische Bauwerk in Namibia. ;-)
Neben über 170 Grabstätten, die die letzten Ruhestätten berühmter Namibier sind, besteht das Denkmal aus einer ewigen Flamme, einer Statue des unbekannten Soldaten und einem Aussichtspavillon. Erinnern soll es an die Helden, die im Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit gestorben sind.
Alte Feste – Eine Burg mit Geschichte
Wer in Windhoek ist, kommt an der Alten Feste nicht vorbei. Das Fort, welches ebenfalls in der deutschen Kolonialzeit erbaut wurde, gilt als das älteste Gebäude der Stadt und beherbergt heute das Nationalmuseum von Namibia, dessen bekanntestes Ausstellungsstück das Reiterdenkmal im Innenhof der Feste ist. Das Denkmal ist aber nicht etwa so alt wie die Alte Feste, sondern wurde erst im Jahre 2010 eingeweiht. Das Museum selbst beinhaltet weitere Ausstellungen über die Kultur und die Geschichte des Landes.
Entdeckt Windhoek, erlebt Namibia!
Hättet ihr euch Windhoek so vorgestellt? Ich habe mich gerne von der Hauptstadt Namibias überraschen lassen, habe einen tollen Einblick in die Kultur und Geschichte des Landes gewinnen können und bin mir sicher, dass es euch ganz ähnlich ergehen wird. Besonders interessant finde ich den kulturellen Mix, der einen in dieser Stadt erwartet. Auf der einen Seite ist das Erbe des Kolonialismus deutlich zu sehen, auf der anderen Seite spürt man den Stolz, den die Namibier für ihr Land und ihre Kultur hegen. Windhoek ist eben mehr als die Stadt, in der eure Namibia Reise startet, Windhoek steckt voller Überraschungen! Falls ihr noch mehr über Namibia und Windhoek erfahren möchtet, bestellt euch doch das kostenlose Infopaket von Namibia Tourism Board. In diesem findet ihr weitere Infos für eure Reise.