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Barbie Die Videospielheldin
© Universal Pictures

Barbie – Die Videospiel-Heldin

(„Barbie: Video Game Hero“ directed by Conrad Helten and Zeke Norton, 2017)

„Barbie – Die Videospiel-Heldin“ ist seit 24. Februar 2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich

Eigentlich ist Barbie ja eine versierte Programmiererin, die jedes Problem in den Griff bekommt. Bei ihrem neuen Videospiel will das aber irgendwie nicht klappen, obwohl sie mehrere Freunde und ihre Schwester zum Beta-Testing hinzuholt. Aber das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was sie als nächstes erwartet: Nachts wird sie von einem Tablet hineingezogen und findet sich plötzlich im Inneren eines Videospiels wieder. Richtig spaßig ist das jedoch nicht. Denn wenn sie nicht alle Level schafft, dann werden das Spiel und all seine Bewohner von einem bösen Virus zerstört. Das kann Barbie natürlich nicht zulassen. Eins ist jedoch klar: Das geht nur zusammen im Team!

Eines muss man Barbie ja lassen: Ausruhen ist für die Dame ein Fremdwort. Zwar dauerte es eine Weile, bis die 1959 auf den Markt geworfene Puppe Film und Fernsehen für sich entdeckte. Seit ihrem Debüt 1987 gibt es aber kein Halten mehr: In mehr als 30 Filmen und Specials trat sie auf, von kleinen Gastspielen etwa in Toy Story 2 ganz zu schweigen. Zudem durfte sie eine Vielzahl von Talenten beweisen, mehr sein als ein superschlankes, blondes Mädchen, dessen Lebensinhalt aus Liebe und Shopping besteht. Nachdem sie zuletzt unter anderem als Spionin und Astronautin unterwegs war, ist es nun die Welt der Videospiele, die sie meisterhaft beherrscht.

Gestandene Gamer werden bei dieser Vorstellung verächtlich mit der Nase rümpfen. Und natürlich sollte man hier nicht erwarten, dass sich das hübsche Püppchen an Ego-Shootern oder Hardcorestrategiespielen versucht. Bei Barbie – Die Videospiel-Heldin darf das alles ein bisschen harmloser sein. Niedlicher. Bunter. Sehr viel bunter. Simple Jump’n’Runs, ein Handyspiel-Clon, zum Schluss noch das allseits verhasste „Just Dance“, man wusste hier schon recht genau, welche Spiele zur Zielgruppe kleiner Mädchen passten. Zumindest gängigen Klischees zufolge.

Ganz uninteressant ist der Ausflug in die digitale Welt aber nicht. Immer wieder werden kleine Anspielungen eingebaut, sei es an konkrete Games oder auch allgemeine Begriffe wie „Glitch“, „Virus“ oder „Level up“. Vor allem aber ist Barbie – Die Videospiel-Heldin optisch abwechslungsreich, da sich die Darstellung von Barbies Abenteuern an das jeweilige Spiel anpasst. Das sieht gerade beim Abschlusslevel sehr nett aus, wenn in einer Hommage an „Minecraft“ alle Figuren und Objekte als Blöcke dargestellt werden. Und auch die 2D-Variante davor sorgt für Abwechslung, wenn sich Barbie und die anderen mit wildgewordenen Eichhörnchen auseinandersetzen müssen.

Im Normalzustand jedoch verwöhnt der neueste Film der Dauerbrennerpuppe das Auge nicht allzu sehr. Simple bis nicht existente Hintergründe, grob modellierte Figuren – da hätte sich Barbie doch ein bisschen mehr an aktuellen Videospielen orientieren dürfen. Zwischen Film und Vorbild liegen hier Welten. Inhaltlich ist Barbie – Die Videospiel-Heldin ohnehin recht sparsam. Denn lässt man einmal die Pixelverpackung weg, erzählt die Direct-to-Video-Produktion die Geschichte, die ihre vielen Vorgängerinnen auch schon erzählt haben. Du kannst alles sein, was du willst! Gemeinsam sind wir stark! Die üblichen Leitfäden, die zwar nie wirklich verkehrt sind. Aber eben auch formelhaft, gerade bei Barbie. Ein bisschen wird hier noch dazu angehalten, mal ein bisschen um die Ecke zu denken und originelle Lösungswege zu suchen. Da dies den Filmemachern aber auch nicht gelang, einige der Lebelabschlüsse gelinde gesagt abstrus sind, klafft zwischen Anspruch und Realität ein ziemlicher Abgrund. Fans dürfte das aber nicht stören, denn die bekommen das geboten, was sie kennen und mögen, nur wieder anders verpackt. Ein neues Kleid für eine alte Puppe.



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Barbie kann alles, nur nicht anders. Das Videospielszenario ist neu, wurde auch mit netten Anspielungen und einer abwechslungsreichen Optik verknüpft. Inhaltlich ist „Barbie – Die Videospiel-Heldin“ jedoch einfallslos, wiederholt alte Leitsätze, ohne sich viel Gedanken um den Rest zu machen.
4
von 10