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Formel 1 Team
Mercedes AMG F1

Mercedes AMG F1 ist die moderne Version eines alten Rennstalls. Die Formel-1-Geschichte von Mercedes ist lang. Schon vor dem zweiten Weltkrieg feierte der schwäbische Autobauer mit berühmten Fahrern wie Rudolf Caracciola große Erfolge auf den Rennstrecken dieser Welt. Auch der erste Start in der Formel 1 1954 im französischen Reims war ein Triumphzug. Juan Manuel Fangio und Karl Kling fuhren für die Marke mit dem Stern einen Doppelsieg ein. Hans Herrmann sicherte sich die schnellste Runde.

Mercedes dominierte sowohl 1954 als auch 1955 den Grand-Prix-Zirkus. Neun Siege ließ sich das Team gutschreiben, Fangio wurde in beiden Jahren Weltmeister. Nach einem schweren Unfall in Le Mans, bei dem 80 Zuschauer ums Leben kamen, beendeten die Stuttgarter vorerst ihr Formel-1-Programm. Erst 1993 kehrte man als Motorenlieferant für das private Sauber-Team zurück in die Königsklasse. Ab 1995 schloss man sich mit McLaren zusammen und konnte drei weitere Titel feiern.

Neben McLaren kamen 2009 mit Brawn GP und Force India noch zwei weitere Motorenkunden hinzu. Völlig unerwartet konnte die junge Mannschaft von Ross Brawn mit Jenson Button am Steuer sowohl den Konstrukteurs- als auch den Fahrertitel einfahren. Für Mercedes ergab sich die Gelegenheit, den Rennstall mehrheitlich zu übernehmen und wieder ein echtes Werksteam aufzubauen.

Mercedes-Benz - 125 Jahre Motorsport - Party Silverstone - 2019
Mercedes-Benz

Aus Brawn GP wird Mercedes GP

Am 16. November 2009 verkündete Daimler-Vorstand Dieter Zetsche offiziell den Kauf von 75 Prozent des Rennstalls. Die Anteile an McLaren wurden dagegen wieder abgestoßen. Mercedes kündigte an, 2010 wieder selbst mit Silber lackierten Autos an den Start gehen zu wollen.

Die Cockpits wurden mit Nico Rosberg und Michael Schumacher komplett neu besetzt. Die sportlichen Ergebnisse konnten im zu Beginn aber noch nicht ganz mit den Erwartungen schritthalten. In den ersten beiden Jahren belegte das neuformierte Silberpfeil-Team jeweils Platz vier in der Konstrukteurswertung.

In der dritten Saison sollte endlich die Wende eingeleitet werden. Nico Rosberg gelang in China endlich der lang ersehnte erste Sieg. Doch der Erfolg war nur ein kurzes Strohfeuer. Danach ging es wieder stetig bergab. Die Weiterentwicklung des Autos konnte mit der Konkurrenz nicht schritthalten. Dazu kamen Crashs und technische Pannen. Am Ende konnte man gerade noch Rang fünf in der Konstrukteurswertung gegen Sauber verteidigen.

Die Konzernleitung hatte genug gesehen. Als sich die Chance bot, Lewis Hamilton zu verpflichten, musste Michael Schumacher seinen Platz räumen. Auch Sportchef Norbert Haug fiel dem mangelnden Erfolg zum Opfer. In der Winterpause wurde die Struktur im Team neu sortiert. Niki Lauda und Toto Wolff übernahmen Anteile am Rennstall. Wolff kümmert sich zudem um die kaufmännische Seite des Teams. Ross Brawn war nur noch für die Technik zuständig.

Die Wende gelang. Von Saisonbeginn an war der W04 vom Speed her konkurrenzfähig. Acht Pole-Positions in den ersten elf Rennen sprachen eine deutliche Sprache. Dabei sprangen allerdings nur drei Siege heraus, weil der Mercedes die sensiblen Pirelli-Reifen zu stark beanspruchte. Bis zum Saisonende konnten die Silberpfeile das Niveau nicht halten. Es ging am Ende nur noch darum, Platz zwei im Konstrukteurspokal abzusichern.

Mercedes Meister-Party - Brackley & Brixworth 2018
Mercedes

Meisterserie ab der Saison 2014

2014 sollte dann endlich der Knoten platzen. Personell wurde das Team im Winter komplett verändert. Teamchef Ross Brawn gab seinen Abschied bekannt. Seine Aufgaben übernahm zum Teil Paddy Lowe, der von McLaren verpflichtet wurde. Toto Wolff übernahm die Rolle des Teamchefs.

Wichtiger als die Teamführung war allerdings das neue Motorenreglement. Mercedes hatte sich am besten auf die Formel-1-Reform vorbereitet. Die Antriebsspezialisten aus Brixworth bauten den besten V6-Turbo. Die Teamfabrik in Brackley konstruierte ein stimmiges Auto drumherum. Das Gesamtpaket war nicht zu stoppen. Hamilton und Rosberg gewannen 16 von 19 Rennen und stellten dabei viele Rekordmarken auf.

Die neue Stärke sorgte allerdings auch für Spannungen im Team. Das Duell der beiden Fahrer eskalierte gleich mehrmals über die Saison. Am Ende setzte sich Hamilton mit einem starken Schlussspurt gegen Rosberg durch und sicherte Mercedes den ersten Fahrertitel seit Juan Manuel Fangio 1955.

Der Vorsprung vor der Konkurrenz war so groß, dass Experten von einer über mehrere Jahre anhaltenden Dominanz ausgingen. Und sie sollten Recht behalten. Während Hamilton 2015 seine zweite Meisterschaft mit Mercedes feierte, konnte Rosberg den Spieß 2016 dank cleverer Punktehamsterei und einiger Technik-Probleme bei Hamilton umdrehen.

Nur wenige Tage nach dem Finale in Abu Dhabi schockte der frischgebackene Champion seine Fans und auch sein Team mit der Ankündigung, mit der Formel 1 aufzuhören. In einer turbulenten Winterpause ging auch noch Technikchef Paddy Lowe von Bord. Rosberg wurde durch Valtteri Bottas ersetzt.

Bottas konnte Hamilton aber nie so herausfordern, wie es Rosberg gelang. 2017, 2018, 2019 und 2020 fuhr Hamilton locker die Meisterschaften vier bis sieben ein, womit er mit Michael Schumachers Rekorden gleichzog. Mercedes feierte sieben Titel in Folge, was ebenfalls eine Bestmarke darstellt. Die Freude wurde nur vom plötzlichen Tod von Niki Lauda im Jahr 2019 getrübt. Den sportlichen Erfolgen tat der Verlust aber keinen Abbruch.

Hamilton-Abgang zu Ferrari

Erst Max Verstappen stieß Hamilton 2021 in einem dramatischen Finale in Abu Dhabi vom WM-Thron. Die Konstrukteurswertung ging aber zum achten Mal in Folge an Mercedes. Zur neuen Saison ersetzte George Russell Bottas im zweiten Silberpfeil. Die Siegesmaschinerie kam aber ins Stocken. 2022 gelang mit Russell nur ein einziger Grand-Prix-Sieg, 2023 musste man das erste Mal seit 2011 ohne einen Erfolg auskommen.

Die Hoffnungen für 2024 erhielten einen frühen Dämpfer: Ausgerechnet Superstar Lewis Hamilton verkündete vor dem Saisonstart seinen Abgang zu Ferrari. Der Engländer geht ab 2025 für die Scuderia an den Start. Nach einem schlechten Auftakt in die 24er-Saison, gelang Mercedes die Wende. In Österreich siegte George Russell, in England und Belgien Hamilton. Kurz darauf gab Teamchef Toto Wolff bekannt, dass Andrea Kimi Antonelli ab der Saison 2025 Hamilton im Silberpfeil ersetzen wird. Der Italiener gilt als das Supertalent im Motorsport.

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