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Jaguar XJ13: Replika des Einzelstücks von 1966

Jaguar XJ13 Nachbau
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Der Rennwagen, der nie Rennen fuhr
© RM Sotheby's 29 Bilder

Der Jaguar XJ13 verunglückte, bevor er in Le Mans starten konnte. Das Original-Auto exisitiert nicht mehr, doch es gibt Nachbauten aus Großbritannien und Neuseeland.

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Einem originalen Jaguar XJ13 auf der Straße zu begegnen ist nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich unmöglich. Es existiert nämlich nur ein einziges Exemplar, das wohl gehütet im Jaguar Museum in Coventry steht.

Für Le Mans konzipiert

1966 wurde der XJ13 von Jaguar als Prototyp vorgestellt und sollte der Marke zum Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans verhelfen. Den Weg in den Rennbetrieb fand er aber nie, denn nach der Fusion von Jaguar und BMC im selben Jahr wurde das Projekt zunächst vorläufig auf Eis gelegt und später endgültig fallen gelassen. Im Januar 1971 wurde das Auto für Dreharbeiten auf dem MIRA-Versuchsgelände bewegt und verunfallte dabei. Der Fahrer, Norman Dewis, überstand den Unfall unverletzt, das Auto war Schrott und die Le-Mans-Pläne geplatzt. Jaguar baute den XJ13 nach zwei Jahren wieder auf und seitdem steht er im eigenen Museum in Coventry.

Nachbauten aus England und Neuseeland

Wer einen XJ13 fahren möchte, muss auf einen Nachbau zurückgreifen. Die fertigt zum Beispiel Neville Swales mit seiner britischen Firma „Building the Legend“. Vier XJ13 hat er seit 2015 gebaut – und den Bestand damit glatt verfünffacht. Wie beim Original treibt ein V12 das Auto an, die Karosserie besteht aus Aluminium. Auf Kundenwunsch weicht Swales vom Original ab, poliert die Karosserie blank, statt sie in Grün zu lackieren und baut einen eigenen V12 mit vier obenliegenden Nockenwellen ein. Die Leistungsdaten sind nicht bekannt, doch schon das Auto von 1966 soll mit 500 PS gut im Futter gestanden. Wer einen der Nachbauten haben möchte, sollte umgerechnet rund 590.000 Euro einplanen. Doch es geht auch etwas günstiger.

© RM Sotheby's

Sogar das Holzlenkrad wurde nachgefertigt.

Tempero Coach and Motors Co. fertigte sechs Repliken nach den ursprünglichen Plänen von Jaguar. Die Formen, Fertigungstechniken und Materialien entsprechen denen des originalen XJ13. Gewicht und Abmessungen der Tempero Aluminium-Karosserie und des Monocoques gleichen ihm ebenfalls exakt, wie auch das Lederinterieur. Für die geschwungene Windschutzscheibe verwendete der Nachbauer sogar die ursprüngliche Jaguar Triplex-Form.

320 km/h Höchstgeschwindigkeit

Mit dem Nachbau gewann Tempero bereits mehrere Preise bei Gala-Veranstaltungen des Jaguar Clubs Nordamerika in den Jahren 2014 bis 2016. Auch die Fahrleistungen sollen denen des originalen XJ13 entsprechen. Mit dem Jaguar V12-Motor (5,3 Liter Hubraum, über 500 PS) soll die Tempero-Replika eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 320 km/h erreichen. Für die Kraftübertragung ist ein ZF DS5/2 Fünfganggetriebe zuständig. Der Hersteller selbst verspricht dazu bestes Handling.

© RM Sotheby's

Der V12-Motor leister über 500 PS.

Um sich von jenem selbst zu überzeugen, hat sich der neue Besitzer seinen XJ13 von Tempero einiges kosten lassen. 478.000 Dollar, umgerechnet gut 430.000 Euro, erlöste die Rennwagen-Replika kürzlich in Monterey. Den Schätzpreis von umgerechnet mindestens 350.000 Euro überbot das Auto demnach deutlich.

Fazit

Zwischen 400.000 und 600.000 Euro für ein Replika-Modell hört sich nach einem aberwitzigen Preis an. Die Tatsache, dass beim XJ13 der Nachbau schon strenger limitiert ist als die meisten originalen Oldtimer-Raritäten, rechtfertigt ihn aber ein Stück weit.

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