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Maurice Merleau-Ponty gehört zu einem der prominentesten Vertreter der französischen Philosophie der Nachkriegszeit. Das Ziel seiner Phänomenologie besteht darin, im Anschluss an Husserl die cartesische Substanzteilung in Körper und Geist (res extensa und res cogitans) zu überwinden. Bereits in einer seiner ersten Arbeiten, dem »Arbeitsentwurf über die Natur der Wahrnehmung« von 1933 legt Merleau-Ponty dabei den Grundstein für eine Leibphänomenologie, in welchem der Leib als Vollzugsinstanz eines sinnhaft wahrnehmenden und aktiven Zur-Welt-Seins fungiert und somit einem Entweder-Oder von Körper und Geist einen ›Dritten Weg‹ zur Seite stellt, der vor jeder dichotomischen Betrachtung die Erfahrungsdimension für phänomenologische Reflexionen zugänglich macht. Im Seminar wird es darum gehen, die wichtigsten Grundzüge von Merleau-Pontys Phänomenologie der Leiblichkeit im Rückgriff auf Früh-, Haupt- und Spätwerk herauszuarbeiten. Dafür sollen zunächst die frühen Überlegungen zur Rolle der Wahrnehmung (Das Primat der Wahrnehmung) Gegenstand sein, um den Hintergrund zu klären, vor dem das 1945 erschienene Hauptwerk Phänomenologie der Wahrnehmung in seiner Reichweite erst zu verstehen sein wird. Mit dem Hauptwerk wird auch der zentrale Ertrag einer merleau-pontyschen Leibphänomenologie thematisch und daher eingehend diskutiert. Schließlich bildet den Abschluss des Seminars die Betrachtung seines Spätwerks, das insbesondere mit Das Sichtbare und das Unsichtbare nunmehr eine Radikalisierung seiner leibphänomenologischen Überlegungen vornimmt: Mit dem zentralen Begriff des Fleisches versucht Merleau-Ponty eine ›indirekte Ontologie‹ zu begründen, nach welcher vor jeder leiblichen Erfahrung eine ursprünglichere Form existiert, deren Sinn uns nur in einer Verflechtung (Chiasmus) von Leib und Welt, in einer Abweichung, gegeben ist. Empfohlene Hintergrundlektüre: Günzel, Stephan, Maurice Merleau-Ponty. Werk und Wirkung. Eine Einführung, Wien 2007. Merleau-Ponty, Maurice, Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1965. Waldenfels, Bernhard, Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes, Frankfurt/M. 2000.
in: Leiblichkeit. Begriff, Geschichte und Aktualität eines Konzepts, ed. by E. Alloa, T. Bedorf, C. Grüny and T. N. Klass, Tübingen: Mohr Siebeck, UTB, 23-36
Merleau-Ponty: Körperschema und leibliche Subjektivität2012 •
Springer J.B. Metzler Berlin, Heidelberg
Phänomenologie des Leibes und der Leiblichkeit bei Marc Richir2023 •
In diesem Open-Access-Buch wird Marc Richirs Projekt einer Neugründung der Phänomenologie untersucht, das unter dem Leitfaden der Spannung des konkreten Leibes und der subjektiven Leiblichkeit als Weltbezüglichkeit das Phänomen als Phänomen in den Blick zu bekommen versucht. Das Selbst fällt für Richir weder mit dem Leib (dem Phänomenologischen) noch mit dem Körper (dem Symbolischen) zusammen. Zwischen beiden Registern besteht ein unvermeidlicher Abstand, der auf den Überschuss der Erfahrung, das Abenteuer der Sinnbildung in ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit hindeutet. Die These der Studie ist, dass der Überschuss des Leibes und der Leiblichkeit im Überschuss des Sprachphänomens bezeugt ist und dass die Spannung zwischen der phänomenologischen Darstellung des Leibes bzw. der Leiblichkeit und ihrer symbolischen Bestimmung im Sprachlichen aufgezeigt werden kann. Zudem wird die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit des Ansatzes Richirs profiliert.
in: Daseinsanalyse 27, 2011, S. 86-106.
Für eine Phänomenologie der Leiblichkeit im Horizont der gegenwärtigen "Herrschaft der Technik"Die These dieses Beitrages ist, dass eine Besinnung auf die Leiblichkeit des Menschen bei der Herrschaft der Technik, in der sich die abendländische Metaphysik gegenwärtig vollendet, ansetzen muss.
Isabella Marcinski / Hilge Landweer (Hg.): Dem Erleben auf der Spur: Feminismus und die Philosophie des Leibes
Feministische Phänomenologie: Leib und Erfahrung2016 •
in: Ingo Günzler, Karl Mertens (eds.): Wahrnehmen, Fühlen, Handeln. Paderborn: Mentis 2013, pp. 365-381
Leiblichkeit und Begrifflichkeit. Überlegungen zum Begriff der Wahrnehmung nach McDowell und Merleau-PontyThis paper (in German) is a contribution to the ongoing engagement of phenomenological authors with John McDowell's philosophy of perception (most prominent in the so-called Dreyfus-McDowell-Debate). First, I argue that McDowell and Merleau-Ponty share a common topic (the intentionality of perception), a common question (how is it possible?), a common position in the debate (neither empiricism nor intellectualism provide satisfactory answers to the question), and a common conviction (no epistemic intermediaries must be allowed in accounting for perceptual openness to the world). However, Merleau-Ponty thinks that in order to understand openness to the world, we must understand perception as necessarily embodied, whereas McDowell thinks that we must understand it as necessarily conceptual. I call these approaches the embodiment claim and the conceptuality claim, respectively. I outline four elements of the embodiment claim which lead many phenomenologically oriented authors to suppose that it is incompatible with the conceptuality claim. I then go on to show, drawing on McDowell's writings, that the supposition is unwarranted in all four cases. I conclude that the embodiment claim and the conceptuality claim are compatible, they can be combined. I end by giving some rough hints why I think that they should, in fact must be combined in order to give a satisfactory account of perception. This will be the topic of another paper.
Leib – Körper – Politik. Untersuchungen zur Leiblichkeit des Politischen
Politik der Leiblichkeit. Von Maurice Merleau-Ponty zu Iris Marion Young und Judith Butler2015 •
Eine der grundsätzlichen Thesen von Maurice Merleau-Ponty lautet, dass unser Zur-Welt-Sein nicht ausgehend von der Instanz des Bewusstseins, sondern ausgehend von der Instanz der Leibes zu verstehen ist. Auch wenn Merleau-Ponty aus dieser These selbst kaum politische Konsequenzen gezogen hat, sind seine Überlegungen doch im Feld der politischen Philosophie von einer ganzen Reihe von Theoretikerinnen und Theoretikern aufgenommen worden, von denen ich im Folgenden zwei aufgreifen möchte: Iris Marion Young und Judith Butler. Beide, so werden ich zeigen, knüpfen in ihren Überlegungen nicht nur direkt an Merleau-Pontys Überlegungen am, um zu zeigen inwiefern der Leib sowohl Objekt als auch Subjekt des politischen Handelns ist, zugleich auch entwickeln beide dessen Überlegungen in entscheidenden Hinsichten weiter: Während uns Young vor Augen führt, dass die Persistenz von politischen Machtverhältnissen ausgehend von der Eigensinnigkeit des Leibes verstanden werden kann, zeigt uns Judith Butler ausgehend von der Idee der Geschichtlichkeit der Leibes, dass dieser als ein Ort von transformativen Möglichkeiten verstanden werden kann. Ausgehend von diesen Anknüpfungen an Merleau-Ponty durch Young und Butler werde ich abschließend argumentieren, dass ‚Weltlichkeit’, ‚Eigensinnigkeit’ und ‚Geschichtlichkeit’ drei wesentliche Momente einer Politik der Leiblichkeit sind.
2013 •
Auf dem ersten Blick kann die Frage nach der normativen Dimension der menschlichen Leiblichkeit nur negativ beantwortet werden. In der moraltheologischen Reflexion scheint schon seit einigen Jahrzehnten die Skepsis gegenüber jeglicher Normativität der Leiblichkeit zu überwiegen. Der Verweis auf die Gefahr des naturalistischen Fehlschlusses beendet jede Diskussion diesbezüglich beinahe automatisch . Einige zeitgenössische Denkströmungen scheinen diese Skepsis zu bestätigen und zu verstärken. Die ethische Reflexion der Gegenwart erblickt im menschlichen Leib lediglich ein vorsittliches Gut, das für den Inhalt moralischer Normen kaum von Bedeutung sein kann. Aber auch naturwissenschaftliche Daten, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen, obwohl sie keine unmittelbare Quelle für die theologische Reflexion bilden, reduzieren die Bedeutung der menschlichen Leiblichkeit. Die evolutionistische Perspektive, die sich vom anfänglichen Modell für die Erklärung der Artenentstehung zum wissen...
Νέα Εστία, τχ. 1895 (Ιούνιος 2023) 559-63
Ελισάβετ Κοτζιά, "Ελληνική Πεζογραφία 1974-2010. Το μέτρο και τα σταθμά" (κριτική)2023 •
International Journal of Reproduction, Contraception, Obstetrics and Gynecology
The outcome of laparoscopic management of adnexal pathology complicating pregnancies2016 •
ITNG 2009 - 6th International Conference on Information Technology: New Generations
Translating e-learning flow-oriented activity sequencing descriptions into rule-based designs2009 •
Journal of Biological Chemistry
Interaction of Activator of G-protein Signaling 3 (AGS3) with LKB1, a Serine/Threonine Kinase Involved in Cell Polarity and Cell Cycle Progression2003 •
Diseño y construccion de casas para el futuro que contribuyen con el cuidado del medio ambiente - Sengtte Chip
Diseño y construccion de casas para el futuro que contribuyen con el cuidado del medio ambiente - Sengtte Chip2016 •
Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences
Reproductive development in captive reconditioned female steelhead kelts: evidence for consecutive and skip spawning life histories2017 •
Información tecnológica
Actividad biológica de hidrolizados de hoja de yuca variedad venezolana obtenidos con diferentes enzimas microbianas2022 •
Revista Científica Cognitionis
O Uso Do Mangá Como Ferramenta De Apoio À Formação Social e Intelectual2022 •
2019 •