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Astrid Mignon Kirchhof „Das Dienstfräulein auf dem Bahnhof“ Frauen im öffentlichen Raum im Blick der Berliner Bahnhofsmission 1894-1939 Am 1. Oktober 1894 nahmen die ersten evangelischen Bahnhofsmissionarinnen am Berliner Bahnhof Friedrichstraße ihre Arbeit auf und leisteten Orientierungshilfe für die massenhaft Stellung suchenden Frauen, die in die deutsche Hauptstadt einwanderten. In die städtische Öffentlichkeit traten Frauen jedoch nicht nur durch ihr wohlfahrtspolitisches Wirken an den Berliner Fernbahnhöfen, sondern durch ihr Engagement im Trägerverein der Bahnhofsmission, dem Verein zur Fürsorge für die weibliche Jugend, als auch im Dachverband der sich langsam entwickelnden Evangelischen Deutschen Bahnhofsmission. Damit gelang es ihnen, über viele Jahrzehnte auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichem Einflusspotenzial öffentliche Räume – wenn auch begrenzt – zu konstituieren und zu erhalten. Astrid Kirchhof zeigt, dass ein bis weit in das 20. Jahrhundert hineinwirkendes Konstrukt, das die Gesellschaft in eine vermeintlich klar getrennte private und öffentliche Sphäre trennt und Frauen sowie Männer je einem Bereich zuordnet, wenig tauglich ist, die sozialen Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die historische Wirklichkeit von Frauen angemessen zu analysieren. Stettiner Bahnhof um 1925 Heimbewohnerinnen helfen bei den Bahnhofssammlungen Bahnhofsmissionarin am Stettiner Bahnhof im Gespräch mit zwei reisenden Frauen, 1925 Gertrud Müller (1864 – 1912), Geschäftsführerin des Evangelischen Verbandes Tätigkeitsbericht des Trägervereins der Berliner Bahnhofsmission, 1917 2011. Ca. 294 Seiten und 22 Abbildungen. Geb. Ca. € 52,– ISBN 978-3-515-09776-5 ( Januar 2011) Franz Steiner Verlag Plakat der Bahnhofsmission, 1920er Jahre