Zusammenfassung
Für eine betriebspunktunabhängige Kurzschlussstromberechnung enthält das Verfahren mit der Ersatzspannungsquelle an der Kurzschlussstelle aus der DIN EN 60909-0 eine genäherte Einbindung von Erzeugungsanlagen mit Vollumrichter. Für die Untersuchung der getroffenen Näherungen wird die exakte Einbindung von Vollumrichteranlagen in das Überlagerungsverfahren vorgestellt. Exemplarische Berechnungen zeigen, dass die getroffenen Näherungen hinsichtlich der Stromänderungen der Vollumrichteranlagen im Kurzschlussfall zu einer Unterschreitung des minimalen Anfangs-Kurzschlusswechselstroms führen können.
Abstract
Short-circuit current calculations, according to DIN EN 60909-0, contain approximations for the consideration of power plants with full-scale converters to enable a calculation without further knowledge of the grid state. The exact consideration of power plants with full-scale converters for an investigation of the used approximations is presented in this paper. A case study displays that the used approximations can lead to an undercutting of the minimal short-circuit current.
Über die Autoren
Nils Schäkel M. Sc. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Elektrische Energiesysteme im Fachgebiet Elektrische Energieversorgung an der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsinteressen beinhalten den Einfluss von leistungselektronischen Erzeugungseinheiten auf den Kurzschlussstromzeitverlauf und die Kurzschlussstromkenngrößen.
Lutz Hofmann, geboren 1968 in Bad Oeynhausen, hat Elektrotechnik mit Schwerpunkt Elektrische Energietechnik an der Universität Hannover, Deutschland studiert und mit dem Grad Dipl.-Ing. 1994 abgeschlossen. In 1997 wurde er ebenfalls an der Universität Hannover zum Dr.-Ing. promoviert. In 2002 habilitierte er sich und erlangte die venia legendi für das Fachgebiet Elektrische Energieversorgung. Nach Tätigkeiten für das unabhängige Planungs- und Beratungsunternehmen Fichtner in Stuttgart und den damaligen deutschen Übertragungsnetzbetreiber E.ON Netz GmbH in Bayreuth ist er seit Oktober 2007 Leiter des Instituts für Elektrische Energiesysteme an der Leibniz Universität Hannover und vertritt dort als Professor das Fachgebiet Elektrische Energieversorgung. Seit Mai 2011 ist er zudem für das Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) in Kassel zuerst als Abteilungsleiter und seit Mai 2018 als Themenfeldleiter „Übertragungsnetze“ tätig.
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