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Harley-Davidson

Harley-Davidson
Harley-Davidson
 
Eine Harley-Davidson zu fahren, ist mehr als nur ein Motorrad zu besitzen. Seit die Firma Anfang des Jahrhunderts mit dem Bau von Motorrädern begann, hat sie immer wieder neue Maßstäbe gesetzt. So mit dem V-Twin-Motor von 1909, an dessen Konzept die Firma bis heute festgehalten hat. Dieser Motor läuft gegenwärtig in Motorrädern von vier verschiedenen Baureihen der Harley-Davidson Motor Company, Inc. Die Kategorien Sportster, Tourer, Chopper und Cruiser, die es zum Teil seit über 40 Jahren gibt, wurden von Harley-Davidson entweder selbst aus der Taufe gehoben oder zumindest maßgeblich geprägt.
 
 Von der Firmengründung zum weltweit führenden Unternehmen
 
Im Jahr 1901 begannen in Milwaukee, im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin, der technische Zeichner William S. Harley (21 Jahre) und der gelernte Werkzeugmacher Arthur Davidson (20 Jahre) damit, ein Motorrad zu konstruieren. Bald schlossen sich ihnen die beiden Brüder von Arthur Davidson, Walter und William, an. Im Jahr 1903 war es dann so weit: In einem nur 12 m2 großen Holzschuppen in der 38. Straße von Milwaukee fertigten sie die erste Harley-Davidson, das Modell »Silent Grey Fellow«. Im gleichen Jahr produzierten sie drei Maschinen. 1907 gründeten die vier dann die Harley-Davidson Motor Company, Inc. mit einer Jahresproduktion von 150 Maschinen.
 
Im Jahr 1909 kam der legendäre V-Twin-Motor auf den Markt mit einem Zylinderwinkel von 45 Grad und einer Leistung von 7 PS, der eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 96 km/h ermöglichte. Das Unternehmen entwickelte sich rasch, so stieg die Jahresproduktion von (1909) 1 149 Maschinen auf (1913) 12 904 Motorräder. 1913 konnte die erste Auslandsniederlassung in England eröffnet werden. Während des Ersten Weltkrieges wurden zwischen 1916 und 1918 von Harley-Davidson allein etwa 20 000 Maschinen für militärische Zwecke gebaut. 1920 stieg die Firma in Milwaukee mit etwa 2 000 Mitarbeitern und einer Jahresproduktion von 28 980 Motorrädern zum Weltmarktführer auf und belieferte über 2 000 Händler in 67 Ländern. Auch im Rennsport war Harley-Davidson aktiv. So gewann im Februar 1921 in Fresno eine Harley-Davidson ein Rennen mit der bis dahin unerreichten Durchschnittsgeschwindigkeit von über 100 Meilen pro Stunde (ca. 160 km/h).
 
In den 20er-Jahren entwickelte Harley-Davidson eine Vielzahl technischer Neuerungen: 1922 kam ein neuer V-Twin-Motor auf den Markt, 1925 folgte der Benzintank in Tränenform (Teardrop Gas Tank), 1928 die Vorderradbremse und 1929 der seitengesteuerte V-Twin-Motor »Flathead«. Dann allerdings wurde auch Harley-Davidson vom Börsencrash im Oktober 1929 stark in Mitleidenschaft gezogen. So fiel die Jahresproduktion bis 1933 auf nur noch 3 700 Maschinen. Doch bereits 1936 ging es mit der Vorstellung eines neuen Modells, dessen kopfgesteuerter V-Twin-Motor den Spitznamen »Knucklehead« bekam, erneut aufwärts. In diesem Jahr wurden bereits wieder 9 812 Maschinen hergestellt. Der Zweite Weltkrieg brachte erneut eine enorme Ausweitung der Produktion von Militärmaschinen mit sich. So produzierte Harley-Davidson zwischen 1941 und 1945 insgesamt etwa 90 000 solcher Motorräder.
 
 Nachkriegsentwicklung und weitere Expansion
 
Im Jahr 1948 bediente Harley-Davidson dann wieder die (zivilen) Motorradfreunde. Ein neues Modell mit dem V-Twin-Motor »Panhead« wurde vorgestellt. In diesem Jahr verließen 31 163 Maschinen die Fabrik. 1953, im Jahr des 50. Firmenjubiläums, musste der größte Wettbewerber auf dem amerikanischen Markt, die Firma »Indiana«, die Segel streichen. Damit war Harley-Davidson sozusagen der »letzte Überlebende« auf einem einstmals heiß umkämpften Markt. Allerdings herrschte zu dieser Zeit generell keine besondere Motorradkonjunktur. Das belegt auch die Zahl von nur 14 050 produzierten Maschinen.
 
1957 stellte Harley-Davidson eine Maschine vor, die einer ganzen Kategorie von Motorrädern ihren Namen gab: die Sportster. 1963 übernahm Harley-Davidson eine Firma, die Boote aus Glasfaser herstellte, und baute sie in den Konzern ein. Dies war eine Investition in die Zukunft, da immer deutlicher wurde, dass dieses Material auch für die Produktion von Motorrädern immer wichtiger wurde. 1965 gab es dann wieder einen Rennsportrekord: George Roeder stellte ihn auf einer Harley-Davidson mit einer Spitzengeschwindigkeit von 177,225 Meilen pro Stunde (ca. 283 km/h) auf für Motorräder bis 250 m3. Im gleichen Jahr präsentierte das inzwischen in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Unternehmen die erste Electra Glide, die Maßstäbe setzte für alle nachfolgenden voll ausgestatteten Tourenmotorräder.
 
1969 schloss sich Harley-Davidson mit der American Machine and Foundry Company (AMF) zusammen. 1971 kam dann mit der Super Glide das erste Modell der Chopper-Reihe auf den Markt, weltberühmt durch den Film »Easy Rider«. In diesem Film fuhren die beiden Hauptdarsteller Dennis Hopper und Peter Fonda Chopper-Motorräder, die aus Teilen verschiedener Motorräder zusammengesetzt waren. In den 70er-Jahren gab es einen regelrechten Motorradboom. Harley-Davidson baute eine weitere Fabrik in York, Pennsylvania. Im Jahr 1975 wurden allein 75 403 Maschinen hergestellt. Zwischen 1976 und 1978 gewann dann Jay »Springer« Springsteen dreimal in Serie den berühmten Motorradwettbewerb »AMA Grand National Championship«. 1981 forderten 13 führende Mitarbeiter in einem offenen Brief, die Firma Harley-Davidson wieder von AMF zu trennen. 1984 kam nach siebenjähriger Entwicklung der V-Twin-Motor »Evolution Engine« auf den Markt. Ab Juli 1987 wurde die Harley-Davidson Motor Company, Inc. dann wieder als selbstständige Firma an der New Yorker Börse geführt.
 
1988 feierte das Unternehmen seinen 85. Geburtstag. Die Jahresproduktion lag bei 47 325 Maschinen. 1989 kam dann die »Fat Boy« auf den Markt, die den Beginn der heute immer noch äußerst populären Cruiser-Baureihe markierte. Zwischen 1988 und 1991 gewann Scott Parker auf einer Harley-Davidson viermal hintereinander die »AMA Grand National Championship«. 1992 schaffte er es nicht, 1993 bis 1995 war er dann erneut der Champion.
 
1993 feierte Harley-Davidson den 90. Firmengeburtstag. Am 12. 7. kamen über 100 000 Fans nach Milwaukee und sahen eine Parade von 60 000 Harley-Davidson-Maschinen, die insgesamt fast 13 km lang war.
 
 Harley-Davidson heute
 
1995 markierte dann ein Rekordjahr in der Firmengeschichte: Die Jahresproduktion überstieg mit 105 104 Maschinen erstmals die 100 000er-Marke. Allein im Jahr 1997 betrugen die Investitionen bei Harley-Davidson in Forschung und neue Produktionsstätten 450 Mio. DM. Anfang 1998 wurde in Kansas City, Missouri, ein neues Werk eingeweiht. Die Firma hatte nunmehr an acht Standorten rund 6 000 Beschäftigte. Im gleichen Jahr wurde die Buell Motorcycle Company übernommen. Zu den Neuheiten des Jahres 1999 zählten die Einführung des neuen V 2-Triebwerks »Twin Cam 88« sowie die Präsentation der neuen Modelle »Dyna Super Glide Sport« und »Softail Standard«. Im Jahr 2000 konnte die Harley-Davidson Motor Company, Inc. einen Nettoumsatz von 2,91 Mrd. US-$ verzeichnen, die Jahresproduktion lag bei 204 592 Maschinen.

Universal-Lexikon. 2012.

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